In der ersten Woche des chinesischen Frühlingsfestes rechnen Experten mit über einer Milliarde Reisenden. Insgesamt sollen in diesem Jahr rund neun Milliarden Fahrten stattfinden, während neue Reisetrends und Konsumgewohnheiten die Feiertage prägen.

Seit dem Beginn des „Chunyun“ genannten Reiseansturms zum chinesischen Frühlingsfest am 14. Januar haben die kumulierten überregionalen Passagierreisen bis Sonntag die Marke von einer Milliarde überschritten. Fast 80 Prozent der Gesamtzahl entfielen auf Straßenreisen, berichtete die China Media Group (CMG) am Montag unter Berufung auf offizielle Daten.

Nach Angaben der chinesischen Verkehrsbehörden wird der Chunyun, die weltweit größte jährliche Reisebewegung, im Jahr 2025 voraussichtlich eine noch nie dagewesene Zahl von neun Milliarden Fahrten erreichen.

Jiang Yiyi, Vizedekan der Schule für Freizeitsport und Tourismus an der Beijinger Sportuniversität, wies auf neue Konsumschwerpunkte für die bevorstehenden Feiertage hin: Touristen aus Südchina, die den Schnee im Norden genießen wollen, oder Verbraucher aus Nordchina, die dem kalten Wetter entfliehen wollen, suchen nach Erfahrungen, die sich von ihrem Alltag unterscheiden.

Harbin in der nordostchinesischen Provinz Heilongjiang hat sich während des Frühlingsfestes zu einem beliebten Reiseziel entwickelt, was sich am Beispiel der beliebten Schneewirtschaft zeigt.

Darüber hinaus stellte Jiang fest, dass der ohnehin schon lebhafte Kulturtourismussektor durch bereichernde und vielfältige Trends wie Kinobesuche, Aufführungen, Museums- und Bibliotheksbesuche weiter an Schwung gewinnen wird, und fügte hinzu, dass die Nachfrage nach Aktivitäten, die ein intensiveres Erlebnis bieten, ebenfalls steigt.

Bei Redaktionsschluss hatte der Vorverkauf für die Filme des Frühlingsfestes 2025 laut der chinesischen Ticketing-Plattform Maoyan die Marke von 243 Millionen Yuan (33,22 Millionen US-Dollar) überschritten.

Laut Daten von Fliggy stieg das Suchvolumen für „Reisen zum immateriellen Kulturerbe“ auf der Plattform Anfang Januar gegenüber dem gleichen Zeitraum im Dezember um erstaunliche 133 Prozent, wie aus Medienberichten hervorgeht.

Neben der regen Reisetätigkeit treibt auch der wachsende Konsum während der Feiertage die Zahl der Pakete in die Höhe, die seit dem Start von Chunyun jeden Tag ausgeliefert werden. In den ersten drei Tagen des Reiseansturms lag das durchschnittliche tägliche Expressvolumen in China bei über 670 Millionen Paketen und damit um 29 Prozent höher als im Vorjahr, wie aus einem Bericht auf der offiziellen Website des staatlichen Postamts vom 17. Januarhervorgeht.

Die chinesischen Behörden haben Maßnahmen zur Ankurbelung des Inlandsverbrauchs ergriffen, die ein breites Spektrum von Konsumgütern und Haushaltsgeräten über elektronische Produkte bis hin zu Kultur und Tourismus abdecken.

In der Zwischenzeit hat der chinesische Staatsrat, das Kabinett des Landes, am 13. Januar insgesamt 18 Maßnahmen zur Erschließung neuer Wachstumsbereiche für den Kultur- und Tourismuskonsum vorgestellt, die sechs Aspekte umfassen, darunter die Einführung von Kultur- und Tourismusgutscheinen, die Einführung von mehr seniorengerechten Kultur- und Tourismusprodukten und die Optimierung der Einreisepolitik.