Als zwei große, altehrwürdige Zivilisationen, Entwicklungs- und Schwellenländer müssten sich China und Indien auf die Entwicklung konzentrieren und zusammenarbeiten. Dies diene den grundlegenden Interessen der über 2,8 Milliarden Menschen in beiden Ländern, entspreche den gemeinsamen Bestrebungen der Länder und Völker in der Region, entspreche dem historischen Trend des Erstarkens des Globalen Südens und fördere Frieden und Wohlstand in der Region und der ganzen Welt, erklärte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Guo Jiakun am Dienstag.

Guo reagierte damit auf die Äußerungen des indischen Außenministers Subrahmanyam Jaishankar vom Samstag, demzufolge man versuche, die Beziehungen zwischen Indien und China von den Komplikationen zu lösen, die sich aus der Grenzsituation nach 2020 ergeben haben.

Gegenseitiges Vertrauen, gegenseitiger Respekt und gegenseitige Sensibilität sollten die Grundlage der Beziehungen zwischen beiden Seiten bleiben, betonte Jaishankar am Samstag bei der Nani Palkhivala-Gedenkvorlesung in Mumbai und fügte hinzu, dass man sich mehr Gedanken über die längerfristige Entwicklung der Beziehungen machen müsse. Dies berichtete der indische „Business Standard“.

Guo sagte nun, beide Seiten müssten sich ernsthaft an die wichtigen gemeinsamen Vereinbarungen halten, die Präsident Xi Jinping und Premierminister Narendra Modi bei ihrem Treffen in Kasan getroffen hätten. Dazu gehöre auch, dass China und Indien füreinander eine Entwicklungschance und keine Bedrohung darstellten und eher Kooperationspartner als Konkurrenten seien.

„Wir müssen die bilateralen Beziehungen aus einer strategischen und langfristigen Perspektive heraus betrachten und handhaben, die Beziehungen auf den Weg einer gesunden und stabilen Entwicklung zurückbringen und den richtigen Weg finden, damit große, benachbarte Länder in Harmonie leben und sich Seite an Seite entwickeln können“, betonte Guo auf einer routinemäßigen Pressekonferenz.

In globalen Angelegenheiten müssen beide Seiten den Fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz verpflichtet bleiben, echten Multilateralismus praktizieren, für eine gleichberechtigte und geordnete multipolare Welt und eine universell vorteilhafte und integrative wirtschaftliche Globalisierung eintreten und einen größeren Beitrag zu Weltfrieden, Stabilität, Entwicklung und Wohlstand leisten, sagte der Sprecher.