Archivfoto vom Finanzviertel Lujiazui in Shanghai (Foto: Xinhua)

Gemessen an der Marktgröße und der Wachstumsrate sei China immer noch voller Möglichkeiten und für globale Unternehmen weiterhin investitionswürdig, sagte Joe Ngai, Vorsitzender von McKinsey & Company in Greater China, einer weltweit tätigen Unternehmensberatung.

In einem Interview mit Xinhua am Rande des Weltwirtschaftsforums (WEF) in der Schweizer Alpenstadt Davos bekräftigte Ngai sein Vertrauen in die Fundamente der chinesischen Wirtschaft. Nach den Wirtschaftsdaten des dritten und vierten Quartals 2024 zu urteilen, habe sich das chinesische Wirtschaftswachstum stabilisiert und werde diesen Trend 2025 fortsetzen, sagte er und fügte hinzu, er sei zuversichtlich, was die mittel- und langfristigen Aussichten der chinesischen Wirtschaft angehe.

Chinas Wirtschaft wuchs im Jahr 2024 um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr und erreichte damit sein Wachstumsziel für 2024 trotz zunehmender Herausforderungen im In- und Ausland. Im Vergleich zu dem geringeren Wirtschaftswachstum in großen globalen Volkswirtschaften wie Japan und der EU in den letzten zwei oder drei Jahrzehnten sagte Ngai: „Chinas derzeitige Wachstumsrate kann den Unternehmen genügend Raum für Entwicklung geben.“

Angesichts der geopolitischen Spannungen und der Gegenreaktion auf die Globalisierung sagte Ngai voraus, dass die Unsicherheit in der Weltwirtschaft einen historischen Höchststand erreichen könnte. Für die Weltwirtschaft sei die Frage, wie sie neue Wachstumsgrenzen finden kann, zu einer Herausforderung geworden, die dringend gelöst werden muss.

In den nächsten zehn Jahren werde die Künstliche Intelligenz die Art und Weise, wie Unternehmen arbeiten, grundlegend verändern, sagte er. Einige Unternehmen hätten bereits mit dem Einsatz von KI begonnen, um ihre Effizienz zu steigern und Kosten zu senken, aber diese Unternehmen würden erst weniger als zehn Prozent der Gesamtheit ausmachen.

Ngai sagte, dass KI-Anwendungen in der Wirtschaft noch in den Kinderschuhen stecken. Um das Potenzial der KI voll auszuschöpfen, müssen die Unternehmen auch ihre Organisationsstruktur und ihre interne Kultur an das intelligente Zeitalter anpassen.