Ausländische Banken geben sich bei chinesischen Aktien optimistisch. Analysten von Morgan Stanley und UBS sehen dank des KI-Booms und der wirtschaftlichen Erholung ein positives Umfeld für chinesische Aktien.

Eine wachsende Zahl ausländischer Finanzinstitute äußert sich zunehmend positiv über die Aussichten chinesischer Aktien. Sie verweisen auf eine stabile wirtschaftliche Erholung nach einer Reihe schrittweiser politischer Maßnahmen und den rasanten Aufstieg des Unternehmens für künstliche Intelligenz (KI) DeepSeek, der zu einer Neubewertung chinesischer Technologieaktien geführt hat.

„Wir glauben, dass auf dem chinesischen Aktienmarkt, insbesondere im Offshore-Bereich, endlich ein struktureller Regimewechsel stattfindet, der zu einer nachhaltigen Erholung der Eigenkapitalrendite und der Bewertung führt“, schrieben die Analysten von Morgan Stanley, zu denen auch Chief China Equity Strategist Laura Wang gehört, in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Unter Berufung auf Faktoren wie die Unterstützung des Privatsektors durch die Regierung gehen die Analysten davon aus, dass der MSCI China Index bis Ende 2025 einen Wert von 77 erreichen wird, was 22 Prozent über ihrem früheren Ziel liegt, heißt es in der Mitteilung. Die Analysten sind davon überzeugt, dass die jüngste Verbesserung der Performance des MSCI China Index nachhaltig sein kann, und sind daher vorsichtig optimistisch, was den chinesischen Aktienmarkt angeht.

Der MSCI China Index umfasst chinesische Unternehmen mit großer und mittlerer Marktkapitalisierung, wobei die Indexbestandteile A-Aktien, H-Aktien, Red Chips und im Ausland notierte Aktien umfassen.

Eva Lee, Leiterin des Bereichs Greater China Equities im Chief Investment Office von UBS Global Wealth Management, erklärte, das Unternehmen habe „angesichts der sich allgemein verbessernden Fundamentaldaten, der attraktiven Bewertungen, der ermutigenden Aktionärsrenditen und des zunehmenden längerfristigen AI-Rückenwinds weiterhin einen positiven Ausblick für den chinesischen Internetsektor.“

Morgan Stanley und UBS sind nur die jüngsten ausländischen Finanzinstitute, die sich optimistisch zu Chinas Aktienmärkten geäußert haben. Auch HSBC, Goldman Sachs und die Deutsche Bank haben ähnliche Einschätzungen abgegeben.

Der Aufstieg von DeepSeek spielt eine wichtige Rolle für die Entwicklung der Märkte für A- und H-Aktien, da er den globalen Investoren die Vorteile Chinas im Bereich der technischen Innovation zeigt und die Zweifel vieler ausländischer Investoren ausräumt, sagte Yang Delong, Chefökonom des in Shenzhen ansässigen First Seafront Fund, am Donnerstag.

Der Hauptgrund für das Vertrauen in den chinesischen Aktienmarkt sei die anhaltende Erholung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt dank der wachstumsfördernden Politik, insbesondere der schrittweisen Maßnahmen, die seit September 2024 eingeführt wurden, so Yang.

Die chinesischen Behörden haben auch konkrete Maßnahmen zur Stabilisierung des Kapitalmarktes ergriffen. Im vergangenen Monat haben sechs chinesische Regierungsbehörden, darunter die chinesische Wertpapieraufsichtsbehörde, einen Plan vorgestellt, der mittel- und langfristige Fonds zum Eintritt in den Kapitalmarkt ermutigen soll.

Der Plan zielt darauf ab, den Anteil und die Stabilität von Investitionen in A-Aktien in den Portfolios kommerzieller Versicherungsgesellschaften zu erhöhen und den Mechanismus der Investitionsverwaltung des nationalen Sozialversicherungsfonds und des Basisrentenversicherungsfonds zu verbessern.

China wird auch ausländische Unternehmen zu Kapitalinvestitionen in China ermutigen und hochwertiges ausländisches Kapital zu langfristigen Investitionen in börsennotierte chinesische Unternehmen leiten, so ein am Donnerstag vorgestellter Aktionsplan zur Stabilisierung ausländischer Investitionen.