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US-Zölle schwächen weltweites Vertrauen in den Status des Dollars

german.china.org.cn  |  
07.03.2025

Die aggressive Zollpolitik der USA untergräbt das weltweite Vertrauen in den US-Dollar als Reservewährung. Doch diese Veränderung geschieht nicht über Nacht – es ist eine schleichende Entwicklung, die den Dollar langfristig schwächen könnte.

Die rücksichtslose Zollpolitik der USA erschüttert das Vertrauen in den US-Dollar als wichtigste Reservewährung der Welt. Es handelt sich dabei nicht um einen plötzlichen Einbruch, sondern um eine schrittweise Anreihung politischer Fehlentscheidungen, die den einst unantastbaren Status des Dollars im globalen Finanzsystem ins Wanken bringen.

Am Mittwoch warnte der ehemalige US-Finanzminister Lawrence Summers laut einem Bloomberg-Bericht, dass der breit angelegte wirtschaftspolitische Ansatz der US-Regierung die größte Bedrohung für die Rolle des US-Dollars als Leitwährung in den letzten fünf Jahrzehnten darstelle. Nur eine Woche zuvor hatte die US-Regierung eine Reihe neuer Zölle eingeführt. Seitdem ist der US-Dollar-Index um mehr als 3 Prozent gefallen.

Der Dollar galt bislang als das Fundament der globalen Finanzwelt, weshalb viele Investoren nach der Einführung neuer US-Zölle mit einer Stärkung der Währung gerechnet hatten. Das Ausbleiben einer positiven Marktreaktion stellt diese Annahme nun jedoch in Frage und sorgt für große Unsicherheit. Laut der Deutschen Bank AG könnte dies zum Teil auf einen potenziellen Verlust des Safe-Haven-Status des Dollars zurückzuführen sein. George Saravelos, Leiter der Devisenstrategie-Abteilung der Bank, betonte in einer Kundenmitteilung, dass die abnehmende Korrelation zwischen dem US-Dollar und Risikoanlagen sowie das wachsende US-Leistungsbilanzdefizit die Grenzen der Dollar-Überbewertung markierten. Auch Sarah Ying, Leiterin der Devisenstrategie-Abteilung bei CIBC Capital Markets, wirft Fragen zum Status des Dollars auf. Sie sieht in der Unsicherheit durch die US-Zollpolitik einen negativen Einfluss auf die US-Wirtschaft, der sich in den Marktreaktionen widerspiegelt.

Kurzfristig mag die US-Regierung mit ihrer protektionistischen Politik zwar einige heimische Industrien stützen. Mittel- bis langfristig untergräbt dieses Vorgehen jedoch das Vertrauen in den Dollar und könnte dessen Vorherrschaft im internationalen Handel und Finanzwesen schrittweise schwächen.

Der Niedergang einer Weltreservewährung erfolgt selten abrupt. Als das britische Pfund seine Vormachtstellung einbüßte, begann dies mit einem schwindenden Marktvertrauen aufgrund wirtschaftspolitischer Fehltritte des Vereinigten Königreichs. Heute könnte die aggressive Zollpolitik Washingtons ein ähnlicher Auslöser sein, der den langfristigen Status des Dollars gefährdet.

Für die restliche Welt ist dies ein entscheidender Moment, um ihre eigenen Währungs- und Finanzstrategien zu überdenken. Angesichts der zunehmenden Unsicherheiten in der Weltwirtschaft suchen immer mehr Länder nach diversifizierten Lösungen, um ihre Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern. Dieser Trend ist kein isoliertes Phänomen, sondern Teil einer umfassenderen globalen Neuausrichtung.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: US-Zölle,Dollar,Zollpolitik