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Förderung der Bildung und Wissenschaft

China setzt auf Intelligenz seiner Menschen Exklusiv

german.china.org.cn  |  
17.03.2025

von Oliver Eschke

In letzter Zeit macht China vor allem aufgrund seiner fortschrittlichen Roboter und künstlichen Intelligenz Schlagzeilen. Dabei darf allerdings nicht vergessen werden, dass China auch große Anstrengungen unternimmt, um die menschliche Intelligenz zu fördern: Zuletzt wurde während der „Zwei Tagungen“ wieder einmal betont, wie wichtig die Förderung der Ausbildung von wissenschaftlichen Talenten ist, um Zukunftstechnologien weiter entwickeln zu können.

DeepSeek, Unitree und Co. sind mittlerweile auch vielen Ausländern vertraute Begriffe. Was jedoch immer etwas untergeht in den Berichten über Chinas beeindruckende Erfolge in den Bereichen Digitalisierung, Robotik oder künstliche Intelligenz (KI) ist, dass diese Erfolge letztlich auf der menschlichen Intelligenz gut ausgebildeter Genies beruhen. Ohne den kontinuierlichen Ausbau und die Verbesserung der landesweiten Hochschulen und Forschungsinstitutionen wären solche Unternehmen gar nicht denkbar. Am Rande der „Zwei Tagungen“, die letzte Woche zu Ende ging, bekräftigten erst wieder hochrangige Politiker und Forschende, dass sie der Kultivierung von neuen Wissenschaftstalenten eine noch höhere Priorität einräumen wollen.

Menschliche Intelligenz als Voraussetzung für künstliche Intelligenz

Führende Hochschulen wie die Peking-, die Renmin- oder die Tsinghua-Universität haben jüngst angekündigt, die Zahl ihrer Studienplätze in Schlüsselbereichen wie KI oder neue Energien um 100 bis 150 zu erhöhen. Dies spiegelt perfekt die Zielsetzung im Tätigkeitsbericht der Regierung wider, wo es u.a. heißt: „Wir werden die Reformen der Hochschuleinrichtungen auf einer kategorisierten Basis vorantreiben […], beim Aufbau von Hochschulen und Fachrichtungen von Weltklasse mehr Tempo machen und den Regulierungsmechanismus zur Entwicklung von Fachrichtungen sowie das Modell der Fachkräfteausbildung verbessern.“

Dieser Maxime folgend passt China kontinuierlich seine Schul- und Hochschullandschaft an. Allein im letzten Jahr wurden 1.673 neue Bachelor-Studienfächer genehmigt, ungefähr genauso viele wurden gestrichen, da sie nicht mehr zu den aktuellen strategischen und wirtschaftlichen Zielen passen. Fächer zu Zukunftstechnologien wie eben KI werden in China bereits flächendeckend an Schulen angeboten, sodass der chinesische Nachwuchs bereits im Kindesalter mit den Grundlagen vertraut ist. Im kürzlich vom Staatsrat und dem Zentralkomitee der KP Chinas gemeinsam veröffentlichten „Leitfaden zum Aufbau einer starken Bildungsnation 2024-2035“ heißt es, dass bis 2035 ein hochwertiges Bildungssystem vollständig etabliert sein werde. Die Zugänglichkeit und Qualität der Grundbildung werde zu den besten der Welt gehören und zudem werde eine voll entwickelte Lerngesellschaft entstanden sein und die Modernisierung des Bildungswesens werde ebenfalls erreicht sein.

Schüler nehmen am 31. Mai 2024 an einer wissenschaftlichen Studienreise im Kunpeng Ecological Innovation Center in Harbin in der Provinz Heilongjiang teil. (Foto von Xinhua)

Bildungsminister Huai Jinpeng versicherte während der „Zwei Tagungen“, dass China seine Bemühungen intensiviere, um „eine neue Generation von Talenten zu entwickeln, die auf die strategischen Wissenschafts- und Technologieziele des Landes und die sich entwickelnden Bedürfnisse der Industrie ausgerichtet sind.“ Zu diesem Zweck wird auch die stärkere Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft angeregt: Das Bildungsministerium rief landesweite Universitäten jüngst dazu auf, die Zusammenarbeit mit Unternehmen bei Beschäftigungs- und Bildungsprojekten im Bereich der Anwendung von KI zu intensivieren. Diese Projekte sollen sich insbesondere auf die drei Schlüsselbereiche konzentrieren: gezielte Talentförderung, Aufbau von Arbeitsplätzen und Praktikumsplätzen sowie Personalentwicklung.

Erfolge sind nicht zu übersehen

Wie sehr China mit diesen Strategien schon jetzt Erfolg hat, wird nicht nur anhand der „Sechs Kleinen Drachen von Hangzhou“ (DeepSeek etc.) deutlich, sondern auch mit einem Blick auf entsprechende Rankings. So ist China laut der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) mittlerweile weltweit führend bei der Anzahl der angemeldeten Patente. Was die Anzahl der in renommierten Wissenschaftsjournalen veröffentlichten Artikel angeht, hat China die USA laut dem Nature Index ebenfalls in vielen Disziplinen überholt. Ebenso ist China global führend in Sektoren wie Quantencomputing, Halbleiter oder in der Anwendung von 5G- bzw. der Erforschung von 6G-Technologie. Auch im Bereich der Raumfahrtforschung hat sich das Land ambitionierte Ziele gesetzt, wie unter anderem eine bemannte Mondlandung oder die Erforschung des Mars. Letztes Jahr gelang es China zudem erstmals, Proben von der Rückseite des Mondes auf die Erde zu bringen, die es nun mit internationalen Partnern analysiert.

Dies alles unterstreicht, dass China es ernst meint, wenn man davon spricht, bis 2050 eine führende Wissenschafts- und Innovationsnation zu sein. Wenn das Land weiter so konsequent seine Ziele verfolgt und seine Maßnahmen umsetzt, wird sich die Welt in den nächsten Jahren überweitere chinesische Erfolgsgeschichten in Schüsseltechnologiebereichen freuen können, die auch zur Entwicklung der Menschheit beitragen.

Die Meinung des Autors spiegelt die Position unserer Webseite nicht notwendigerweise wider.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China丨Intelligenz丨Bildung丨Wissenschaft