Chinas Tech-Konzerne bringen neue KI-Modelle auf den Markt, die sich durch besondere Leistungsfähigkeit und Effizienz auszeichnen. Damit stärkt das Land seine Position im globalen KI-Wettbewerb.

Chinas Technologieunternehmen verstärken ihre Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) und bringen eine wachsende Zahl neuer Modelle auf den Markt, nachdem DeepSeek R1 Anfang des Jahres internationale Bekanntheit erlangt hatte.

Baidu stellte am Sonntag seine neuesten Basismodelle vor – ERNIE 4.5 und ERNIE X1 – und unterstrich damit den zunehmenden Wettbewerb zwischen verschiedenen KI-Modellen in China. ERNIE 4.5 ist Baidus neuestes selbst entwickeltes Modell, das eine kollaborative Optimierung erreicht und außergewöhnliche Verstehensfähigkeiten unter Beweis stellt, wie das Unternehmen der Global Times am Sonntag mitteilte.

Als erstes multimodales Deep-Thinking-Modell, das in der Lage ist, Werkzeuge zu nutzen, zeichnet sich X1 nach Angaben des Unternehmens auch bei Fragen und Antworten zu chinesischem Wissen, der Erstellung von Literatur, dem Verfassen von Manuskripten, Dialogen, logischem Denken und komplexen Berechnungen aus.

Baidu ist nicht das einzige Unternehmen, das neue KI-Modelle auf den Markt bringt. Zuvor, am 6. März, hatte Alibaba Cloud sein neues Inferenzmodell Tongyi Qianwen QwQ-32B veröffentlicht und ins Internet gestellt, das ein Gleichgewicht zwischen Leistung und Effizienz herstellt, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.

Es macht erhebliche Fortschritte in den Bereichen Mathematik, Kodierung und allgemeine Fähigkeiten, die der Gesamtleistung von DeepSeek-R1 entsprechen, so der Bericht. Darüber hinaus reduziert QwQ-32B bei gleichbleibend hoher Leistung die Bereitstellungskosten erheblich und kann lokal auf Grafikkarten der Verbraucherklasse eingesetzt werden.

Ein weiterer chinesischer Tech-Gigant, Tencent, stellte am 27. Februar Hunyuan Turbo S vor. Dieses Modell bietet nahezu sofortige Antworten, verdoppelt die Geschwindigkeit der Textausgabe und reduziert die anfängliche Verzögerung um 44 Prozent, so Tencent in einem Online-Posting.

Die großen inländischen Modelle, die hauptsächlich auf Chinesisch trainiert werden, nutzen ihre sprachlichen Vorteile aus und können so ihre Stärken in Bereichen wie Verständnis und Kreativität ausspielen, so Chen Jing, Vizepräsident des Technology and Strategy Research Institute, gegenüber der Global Times am Sonntag.

Chinas Entwicklung großer KI-Modelle profitiert von mehreren entscheidenden Vorteilen im Vergleich zu internationalen Märkten, darunter starke originäre Forschungskapazitäten und ein florierendes Open-Source-Ökosystem, sagte er.

China hat verschiedene politische Maßnahmen zur Unterstützung und Regulierung des KI-Wachstums eingeführt, wobei der diesjährige Tätigkeitsbericht der Regierung des Landes auch die Einführung großer KI-Modelle betont. Chinesische Städte wie Beijing, Shanghai und Guangdong bemühen sich ebenfalls um den Aufbau von KI-Industriezentren.

Shanghai plant, die KI-Entwicklung mit einem offenen und kollaborativen Innovationsrahmen zu stärken, berichtete der 21st Century Business Herald. Auf der Globalen Entwicklerkonferenz 2025 hat sich Shanghai dem Bericht zufolge verpflichtet, die KI-Zusammenarbeit auszubauen, die Open-Source-Entwicklung zu fördern und die Innovation und den Datenaustausch zu unterstützen.

Guangdong hat zwölf KI- und robotikbezogene Richtlinien eingeführt, um die industrielle Digitalisierung zu beschleunigen, berichtete die Nanfang Daily vergangene Woche. Im Rahmen der neuen Politik wird Guangdong jährlich bis zu zehn KI- und Robotikprojekte finanzieren und Subventionen von bis zu acht Millionen Yuan pro Projekt anbieten.

Einem Bericht von iResearch zufolge wird das Volumen des chinesischen KI-Sektors bis 2028 voraussichtlich 811 Milliarden Yuan erreichen.