Veraltete Denkmuster
Die imperiale Nostalgie der G7 hat keinen Platz in der heutigen Welt
Beim G7-Außenministertreffen in Kanada wurde wieder einmal versucht, das Narrativ einer vermeintlichen Bedrohung durch China zu konstruieren. Doch wer bedroht eigentlich Frieden und Stabilität? Ein Blick auf die geopolitische Realität zeigt ein ganz anderes Bild.

Am vergangenen Freitag veröffentlichten die G7-Außenminister nach ihrem Treffen in Kanada eine Erklärung, in der sie China „illegale, provokative, gewaltsame und gefährliche Aktionen“ vorwarfen, die angeblich die regionale Stabilität bedrohten. Die chinesische Botschaft in Kanada verurteilte die Erklärung umgehend als arrogant, voreingenommen und böswillig.
Die Kritik der G7 an China ist nicht neu und folgt immer dem gleichen Muster: Chinas Aufstieg wird als Gefahr für die internationale Stabilität dargestellt. Dieses Narrativ dient als Vorwand für militärische Aufrüstung und strategische Manöver der USA und ihrer Verbündeten im asiatisch-pazifischen Raum. Wirft man einen genaueren Blick auf die Fakten, so zeigt sich, dass diese Rhetorik auf veralteten Denkmustern des Kalten Krieges und imperialistischen Vorstellungen beruht. Es war in den letzten Jahrzehnten nicht China, das weltweit Kriege geführt, regionale Konflikte geschürt und den Weltfrieden bedroht hat.
Besonders fragwürdig erscheinen die Vorwürfe der G7 im Kontext globaler militärischer Aktivitäten. Die USA haben Kriege im Irak und in Afghanistan geführt, in Libyen und Syrien militärisch interveniert und unterhalten ein weltweites Netz von Militärbasen. Großbritannien und Frankreich sind an verschiedenen militärischen Operationen im Nahen Osten und in Afrika beteiligt – oft unter dem Vorwand der Demokratieförderung oder der Terrorismusbekämpfung. Auch Japan, das lange Zeit eine pazifistische Verfassung hatte, verstärkt seine militärische Präsenz im Meer.
Während die G7 China als Bedrohung darstellen, gehören das Südchinesische Meer und die angrenzenden Gewässer zu den sichersten Schifffahrtsrouten der Welt. Im Gegensatz dazu führen westliche Staaten unter Führung der USA dort regelmäßig Militärübungen durch und patrouillieren tausende Kilometer von ihren eigenen Küsten entfernt – Aktionen, die Spannungen schüren und das Risiko von Konflikten erhöhen.
Während die G7 China als Bedrohung darstellen, gehören das Südchinesische Meer und die angrenzenden Gewässer zu den sichersten Schifffahrtsrouten der Welt. Im Gegensatz dazu führen westliche Staaten unter Führung der USA dort regelmäßig Militärübungen durch und patrouillieren tausende Kilometer von ihren eigenen Küsten entfernt - Aktionen, die Spannungen schüren und das Risiko von Konflikten erhöhen.
Die Beteuerungen der G7 über „Frieden und Stabilität“ wirken daher oft wie leere Phrasen, die lediglich dazu dienen, Waffenexporte und Militäreinsätze zu rechtfertigen. Gleichzeitig wird Chinas Streben nach einer friedlichen Wiedervereinigung systematisch delegitimiert.
Die Volksrepublik verfolgt seit jeher eine andere Strategie: Statt Kriege zu führen, setzt das Land auf Wirtschaftswachstum und Armutsbekämpfung. Millionen Menschen wurden aus der Armut befreit und Chinas wirtschaftlicher Aufstieg hat maßgeblich zur globalen Entwicklung beigetragen. Projekte wie die Seidenstraßeninitiative stehen für Kooperation und Fortschritt – nicht für Dominanz und Kontrolle.
Die Darstellung Chinas als militärische Bedrohung ist letztlich eine Projektion der G7, die ihre eigene Hegemonialpolitik auf andere überträgt. „Militärisches Gleichgewicht" bedeutet für sie nichts anderes als die Aufrechterhaltung ihrer geopolitischen Vormachtstellung. Jede Stärkung der Verteidigung eines nicht-westlichen Landes wird sofort als Bedrohung dargestellt und führt zu einer Eskalationsspirale.
Aber die Welt hat sich verändert. Die G7 sind längst nicht mehr der einzige Machtblock im globalen Gefüge. Ihre imperiale Nostalgie ist in einer multipolaren Welt obsolet. Die Feindbildstrategie wird von der internationalen Gemeinschaft zunehmend durchschaut.













