In der ostchinesischen Provinz Anhui wurde erstmals ein „Nüchternheitschip“ implantiert, der das Verlangen nach Alkohol drastisch reduziert – ein Hoffnungsschimmer für viele Betroffene. Der minimalinvasive Eingriff könnte eine Lösung im Kampf gegen Alkoholabhängigkeit darstellen.

Einem Alkoholiker in der ostchinesischen Provinz Anhui wurde vor kurzem ein Mikrochip ins Gehirn implantiert, der das Verlangen nach Alkohol deutlich reduziert. Für Menschen, die mit dem Trinken aufhören wollen, könnte dies eine effektive Lösung darstellen.

Wie Chinanews.com berichtete, wurde die Implantation am Dienstag an einem männlichen Patienten namens Li in der Zweigstelle Yingdong des Dritten Volkskrankenhauses der Stadt Fuyang durchgeführt.

Der 40-jährige Mann kämpft seit mehr als 20 Jahren mit Alkoholproblemen. Sein übermäßiger Alkoholkonsum führte dazu, dass er jähzornig wurde und sich häufig mit seiner Familie stritt, was für die ganze Familie eine große Belastung darstellte.

Mit Hilfe eines multidisziplinären Teams, zu dem auch die Abteilung für Substanzabhängigkeit des Krankenhauses gehörte, konnte Lis Alkoholabhängigkeit in den letzten Jahren vorübergehend gelindert werden. Allerdings wurde er jedes Mal wieder rückfällig, wenn er nach der Behandlung nach Hause zurückkehrte. Aufgrund seiner häufigen Rückfälle wurde Li neunmal ins Krankenhaus eingewiesen.Nachdem das Krankenhaus die neue Therapie mit dem „Nüchternheitschip“ eingeführt hatte, besprach Li diese mit seiner Familie und entschied sich, die Behandlung auszuprobieren.

Bei dem Chip handelt es sich nicht um ein elektronisches Gerät, sondern um Naltrexon-Hydrochlorid mit verzögerter Wirkstofffreisetzung, ein verschreibungspflichtiges Medikament, das zur Behandlung von Alkoholproblemen eingesetzt wird. Es wird dem Alkoholiker durch einen minimalinvasiven Eingriff in den Körper implantiert, um ihm zu helfen, das psychologische Verlangen nach Alkohol zu unterdrücken und so die Gefahr eines Rückfalls zu verringern.

Es hat sich gezeigt, dass die Behandlung das Verlangen des Patienten nach Alkohol deutlich verringert und ihm hilft, die Sucht sowohl psychologisch als auch verhaltensmäßig zu überwinden, und eine wirksamere Lösung für den Ausstieg aus dem Trinken bietet. Die neue Therapie wird Berichten zufolge seit Anfang dieses Jahres in mehreren Krankenhäusern im ganzen Land angewandt.

Aus dem im November 2024 veröffentlichten zusammenfassenden Bericht geht hervor, dass sich das Medikament als sicher erwiesen hat und dass es im Vergleich zum Placebo keine signifikanten Unterschiede bei den unerwünschten Wirkungen gab, mit Ausnahme derjenigen an der Implantationsstelle. Darüber hinaus verringerte es den Gesamtalkoholkonsum der Patienten, die Menge des starken Alkoholkonsums und die Anzahl der Tage mit starkem Alkoholkonsum erheblich.