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Starke Auswirkungen auf bestimmte US-Hersteller

China erklärt die Regeln für Halbleiter-Importe

german.china.org.cn  |  
12.04.2025

Der Chinesische Verband der Halbleiterindustrie hat klargestellt, dass der Ursprung von Halbleitern künftig nach dem Standort der sogenannten „Wafer-Tape-out”-Fabriken bestimmt wird, was US-Chipdesigner ohne eigene Fertigung wie Nvidia oder AMD von den neuen Zöllen ausnimmt. Betroffen sind hingegen US-Hersteller mit eigenen Fabriken wie Intel oder Micron.

Der Chinesische Verband der Halbleiterindustrie (China Semiconductor Industry Association) hat am Freitag die Vorschriften für die Bestimmung des Ursprungs von Halbleitern für Einfuhrerklärungen geklärt, was sich auf US-Chiphersteller mit Werken in den USA auswirkt. Der Verband erklärte, dass der Ursprung von Chips – ob eingebracht in ein Gehäuse (Packaging) oder nicht – gemäß der neuesten Vorschrift der chinesischen Hauptzollverwaltung durch den Standort der „Wafer-Tape-out“-Fabriken definiert werde. In der Elektronikbranche bezeichnet das „Tape-out“ die letzte Stufe des Entwurfsprozesses für integrierte Schaltkreise, bevor sie anschließend in die Fertigung gehen.

Nach dieser Regelung werden US-Unternehmen, die zwar Chips entwerfen, aber keine eigenen Halbleiterfabriken haben, wie Nvidia, Apple, AMD, Qualcomm, Broadcom und Marvell, von den neu angekündigten zusätzlichen Zöllen Chinas auf US-Importe grundsätzlich nicht betroffen sein, wie mit der Angelegenheit vertraute Quellen gegenüber China Daily erklärten. Die in China hergestellten Chips werden in erster Linie in nicht-amerikanischen Foundries (eine Foundry ist ein Fertigungsbetrieb in der Mikroelektronik, der in seinen Halbleiterwerken Produkte für andere Halbleiterunternehmen herstellt) wie TSMC im chinesischen Taiwan oder Samsung in Südkorea hergestellt, wobei das Packaging und das Testen in Asien stattfinden. Selbst wenn nur ein Bruchteil ihrer Produkte in US-Fabriken hergestellt wird, könnten diese Unternehmen die Produktion auf ausländische Foundries verlagern, um das Zollrisiko zu mindern, fügten die Quellen hinzu, die anonym bleiben wollen.

China hat am Freitag zusätzliche Zölle auf alle aus den Vereinigten Staaten importierten Waren auf 125 Prozent erhöht.

Dagegen dürfte die Politik US-Chipunternehmen mit inländischen Waferfabriken, darunter Intel, Global Foundries, Texas Instruments, Micron, Analog Devices, Microchip, Skyworks und Qorvo, unverhältnismäßig stark treffen. Die nach China gelieferten Chips dieser Unternehmen, die in US-amerikanischen Fabriken hergestellt wurden und dort auch das „Tape-Out“ durchlaufen, werden möglicherweise mit zusätzlichen Zöllen belegt, fügten die Quellen hinzu. Nach dieser Regelung werden beispielsweise Chips, die von US-Unternehmen entwickelt und in US-Fabriken hergestellt, aber in Malaysia verpackt werden, nun als Chips mit US-Ursprung eingestuft und unterliegen damit den erhöhten Zöllen im Rahmen der laufenden Handelsmaßnahmen zwischen den USA und China, erklärten die Quellen weiter.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Halbleiter,Import,USA,Zoll,China