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In einem alten Dorf in Huizhou auf niederländische Lebensart treffen

CRI  |  
22.05.2025

Eine Brücke im niederländischen Stil überspannt den Bach, ein europäisch anmutendes Café aus roten Backsteinen harmoniert mit einem weißen Brotofen, überall weisen mehrsprachige Schilder den Weg … Im Dorf Shiqiao in der Gemeinde Xixinan im Bezirk Huizhou der Stadt Huangshan in der Provinz Anhui ruft die Tourismusbotschafterin der Niederlande und Bürgermeisterin von Giethoorn, Gabriella Esselbrugge, begeistert: „Wie vertraut!“

„Auf der einen Seite der Brücke sind niederländische, auf der anderen chinesische Inschriften zu sehen – Form und Größe sind exakt wie die Brücke in Giethoorn. Ich hätte nie gedacht, in Huizhou europäische Architektur zu sehen“, sagte Gabriella. Sie hoffe, dass künftig mehr internationale Gäste nach Xixinan reisen.

Gabriellas Heimatdorf Giethoorn ist reich an Wasserläufen und gilt als das „Venedig der Niederlande“. Die Gemeinde Xixinan wiederum besitzt mit dem Jie-Damm ein weltweit anerkanntes Bewässerungserbe, das bis heute in Betrieb ist. Aufgrund dieser ähnlichen wasserbezogenen Kulturen unterzeichneten Xixinan und Giethoorn im Jahr 2023 ein Memorandum zur freundschaftlichen Zusammenarbeit – die erste internationale Gemeindepartnerschaft in der Provinz Anhui.

Um den Austausch mit Giethoorn weiter zu vertiefen, wurde 2024 im Dorf Shiqiao unter dem Motto der chinesisch-niederländischen „Zwillingsdörfer“ das Projekt „In den Wolken · Das sizilianische Geheimnis“ gestartet. Durch die Einbindung niederländischer Elemente aus Giethoorn entstand ein neues Szenario: ein Hauch von „europäischem Lebensstil in Huizhou“.

Wegweiser für Gäste, Betreuung von Outdoor-Aktivitäten, Erläuterungen zu Speisen – das alles übernimmt die tadschikische Austauschstudentin Suliša von der Universität Huangshan, die im „Geheimnis“ nebenbei arbeitet. „Ich liebe die Arbeit hier – die Luft ist frisch, das Wasser besonders rein, und die Natur einfach wunderschön“, sagt sie.

„Das Projekt ging zum Maifeiertag 2024 in den Probebetrieb und empfängt seither täglich über 8000 Besucher“, berichtet Wu Biao, Erster Parteisekretär des Dorfs Shiqiao. Die internationalen Studierenden hätten das Projekt mit globalen Perspektiven bereichert. Zugleich habe es auch langfristige Arbeitsplätze für Einheimische geschaffen – mit einem monatlichen Durchschnittslohn von über 3500 Yuan RMB. Künftig sollten die Dorfbewohner zusätzlich durch Gewinnbeteiligungen von den Entwicklungserfolgen profitieren.

Heute richtet sich das 1000 Jahre alte Dorf Shiqiao zunehmend an eine junge Zielgruppe: Unter den einheimischen Flügelnussbäumen entstand Chinas erste Panorama-Sightseeing-Bahn mit Glasdach. Das alte Bewässerungssystem wurde in eine attraktive Uferlandschaft verwandelt, und einstige Weideflächen für Rinder wurden zu einem neuen Arbeitsraum für „digitale Nomaden“.

Wer mit dem Bambusfloß 500 Meter flussabwärts auf dem Fengle-Fluss fährt, gelangt zum benachbarten Dorf Xixinan. Dort betreiben Huang Min aus Taipeh und ihr Ehemann Xu Ruoxia in einem alten Huizhou-Wohnhaus ein kulturelles Dorfcafé.

Baguette in fermentierte Huizhou-Sojabohnenpaste tauchen, Kräuter wie Basilikum mit Kamelienöl aus Huangshan zu Dips verarbeiten, Kaffee mit dem traditionellen Huizhou-Sesamfladen kombinieren – seit fünf Jahren experimentieren die beiden mit kreativen Geschmackskombinationen.

„Seit vergangenem Jahr ist die Zahl ausländischer Touristen in Xixinan deutlich gestiegen. Wir möchten innovative Produkte entwickeln, um unterschiedlichen internationalen Vorlieben gerecht zu werden“, erklärt Huang Min. Die Motivation hinter ihrem Start-up: mit Essen und Gastfreundschaft eine Brücke schlagen – zwischen China und dem Ausland, zwischen Stadt und Land – und gegenseitiges Verständnis fördern.

Laut Statistik empfing Xixinan 2024 insgesamt 1,95 Millionen Besucher – doppelt so viele wie im Vorjahr. Die Gemeinde positioniert sich mit Naturattraktionen wie dem Fengyanglin-Feuchtgebiet und einer populären Holzbrücke als „chinesisches Zauberwald-Märchenland“.

Laut Hu Jianlin, stellvertretender Parteisekretär von Xixinan, hat sich der Ort in den vergangenen Jahren durch Veranstaltungen wie ein internationales „Dorf-BA“-Turnier, den Einsatz mehrsprachiger Gästeführer und Konzerte mit renommierten Cellisten zunehmend internationalisiert.

„Es ist ein kleines Dorf, das mit der Welt im Dialog steht“, sagt Hu. In Zukunft will Xixinan neue Wirtschaftsformen entwickeln, VR-Technologie einführen, internationale Standards bei Dorfumwelt und Agrarqualität etablieren – und mit dem Projekt „Europäische Huizhou-Momente“ den beiderseitigen Kulturaustausch weiter intensivieren.


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Quelle: CRI

Schlagworte: Dorf,Lebensart,Tourismus,Huizhou