China habe den Beschluss der USA, Visa chinesischer Studierender zu widerrufen, scharf verurteilt und dagegen protestiert, erklärte die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Mao Ning, am Donnerstag. Die Maßnahme sei „ungerechtfertigt“ und nutze Ideologie und nationale Sicherheit als Vorwand. Sie verletze die legitimen Rechte chinesischer Studierender und behindere den bilateralen Austausch, so Mao weiter. Die „politische und diskriminierende“ Entscheidung offenbare die amerikanische Heuchelei über Freiheit und Offenheit.

In einer Erklärung vom Mittwoch hatte  US-Außenminister Marco Rubio angekündigt, dass sein Ministerium mit der Heimatschutzbehörde zusammenarbeiten werde, um Visa chinesischer Studierender konsequent zu widerrufen und die Kriterien für künftige Visaanträge aus China zu verschärfen.

Wu Xinbo, Direktor des Zentrums für Amerikastudien an der Fudan-Universität, wertete den Schritt als Fortsetzung und Eskalation der China-Strategie der Trump-Regierung. Die USA errichteten eine „Visamauer“ und schwächten mit Tech-Exportverboten gezielt den Austausch. Kurzfristig litten zwar chinesische Studierende, langfristig würden die USA jedoch selbst ihre Wettbewerbsfähigkeit in Forschung und Innovation verlieren, warnte Wu.

Christopher Merrill, Professor an der University of Iowa, nannte die US-Politik „erschütternd“. Die Angriffe auf Universitäten, Journalisten und das Visasystem schädige das globale Image der USA schwer.

Betroffene chinesische Studierende reagierten mit Wut und Enttäuschung. Wang Zichen, Absolvent eines Public-Policy-Masterstudiengangs, kritisierte, die USA vermittelten der jungen Generation in China das Bild eines „feindseligen, unberechenbaren und unwirtlichen Landes“.

Chinesische Studierende hätten wesentlich zu Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung in den USA beigetragen, betonte Wang. Die Entscheidung schade nicht nur ihnen und den bilateralen Beziehungen, sondern untergrabe auch kurzsichtig die langfristigen Interessen der USA.

Jahrzehntelang hätten chinesische Absolventen Fachwissen und Respekt für die USA mit nach Hause gebracht – doch diese Ära ende nun, so Wang. „Die USA schießen sich selbst ins Bein. Der Verlust an Soft Power ist unermesslich.“