Chip-Technologie
Huawei-Gründer trotz US-Beschränkung optimistisch
Yu Chengdong, Executive Director von Huawei, stellt das branchenweit erste dreifach faltbare Smartphone Huawei Mate XT vor. (Foto vom 10. September, Xinhua)
In einem Interview mit der People´s Daily, das am Dienstag erschien, betonte Ren Zhengfei, Gründer des chinesischen Telekommunikationsriesen Huawei Technologies, Huawei müsse sich nicht vor Chip-Herausforderungen fürchten. „Man muss nicht zu viel über Schwierigkeiten nachdenken, man muss einfach handeln und Schritt für Schritt vorankommen."
Zu Washingtons Warnungen vor der Verwendung von Huaweis Ascend-KI-Chips sagte er: „Viele chinesische Chip-Unternehmen sind exzellent. Huawei ist nur eines davon. Die USA übertreiben unsere Erfolge – bei der Einzelchip-Leistung liegen wir noch eine Generation zurück."
Xiang Ligang, Direktor der Zhongguancun Modern Information Consumer Application Industry Technology Alliance, erklärte, Huaweis Erfolge zeigten, wie US-Beschränkungen Chinas Fortschritte in der Chip-Technologie beschleunigen. „Chinas Halbleiterindustrie, durch jahrelange US-Sanktionen gestählt, verfügt nun über stärkere Fähigkeiten.“
Laut Ren seien die softwarebezogenen Herausforderungen Chinas beherrschbar. „Software basiert auf mathematischen Symbolen, Codes und Schichten modernster Algorithmen. Hier gibt es keine Fesseln.“ Die eigentliche Herausforderung liege im Bildungssystem und der Talententwicklung. „Zukünftig wird China Hunderte, ja Tausende Betriebssysteme haben, die den Fortschritt in Industrie, Landwirtschaft, Gesundheitswesen und noch vielen Bereichen mehr tragen.“
Ren unterstrich die Bedeutung der Grundlagenforschung. Von den jährlich 180 Milliarden Yuan, die Huawei in Forschung und Entwicklung investiert, fließen 60 Milliarden Yuan in die Theorie-Forschung. „Ohne Grundlagenforschung wird es keine großen Durchbrüche geben und wir werden die USA nicht einholen.“
Zur KI-Entwicklung sagte er eine jahrhundertelange Entwicklung voraus und verwies auf Chinas Vorteile: Hunderte Millionen junger Menschen, starke Stromnetze und modernste Kommunikationsnetze.
Der US-Ökonom Richard Wolff sagte einmal, der Hauptgrund für das Fehlen eines modernen Hochgeschwindigkeitszugsystems in den USA wie in China sei der kapitalistische Entwicklungspfad, bei dem jedes Vorhaben profitabel sein müsse.
Chinas sozialistische Marktwirtschaft hingegen ermögliche landesweiten Infrastrukturbau, so Ren Zhengfei. „Warum unternimmt nur der Sozialismus nicht-profitable Projekte? Eines seiner Ziele ist der gesellschaftliche Fortschritt. [...] Aus der Perspektive des Infrastrukturaufbaus können wir nur den Weg der sozialistischen Marktwirtschaft gehen. Sonst wären diese Projekte – Hochgeschwindigkeitsbahnen, Autobahnen oder Staudämme –nicht gebaut worden.“













