Stärkung der Beziehungen
Chinas Außenminister besucht Europa
Zum 50. Jubiläum ihrer diplomatischen Beziehungen richtet China den Blick gemeinsam mit der EU auf eine neue Ära realistischer Kooperation – Chinas Außenminister startet die Gespräche dafür.
In diesem Jahr feiern China und die EU den 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Derzeit bereiten sich beide Seiten auf einen wichtigen China-EU-Gipfel Ende dieses Monats in Beijing vor. Im Vorfeld dieser Veranstaltung startete Chinas Außenminister Wang Yi am Montag eine siebentägige Reise durch drei europäische Länder. Die Stationen sind Belgien, Deutschland und Frankreich.
Laut dem chinesischen Außenministerium zielt dieser Besuch vor allem darauf ab, die strategische Kommunikation zu intensivieren, das politische Vertrauen zu stärken und die praktische Zusammenarbeit zwischen China und Europa auszubauen.
Der Besuch spiegelt auch das jüngste Signal beider Seiten wider, dass sie trotz Differenzen einen offenen und konstruktiven Dialog führen und globale Herausforderungen wie wirtschaftliche Erholung, Klimawandel und nachhaltige Entwicklung gemeinsam angehen wollen.
Maria João Rodrigues, Präsidentin der Stiftung für Europäische Progressive Studien und ehemalige portugiesische Arbeitsministerin, hält diesen Dialog zwischen China und der Europäischen Union für sehr wichtig. Sie wies darauf hin, dass der bevorstehende Gipfel in Beijing von besonderer Bedeutung sein werde. „Der Besuch des chinesischen Außenministers hier in Brüssel ist besonders wichtig, um den bevorstehenden Gipfel vorzubereiten, denn wir brauchen einen offenen Dialog zwischen China und der EU. Wenn sich beide Seiten auf eine Zusammenarbeit einigen können, werden sie in der Lage sein, viele globale Herausforderungen zu bewältigen, mit denen wir alle konfrontiert sind, und die Welt wird ein besserer Ort sein“, sagte sie.
„Vor 15 Jahren hatte ich selbst die Gelegenheit, China zum ersten Mal zu besuchen. (…) In den mehr als 100 Besuchen seitdem habe ich mit Bewunderung – und manchmal auch mit großer Verwunderung – beobachtet, wie das Land gewachsen ist, sich modernisiert und in die Weltwirtschaft integriert hat“, sagte Michael Schumann, der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft, in einer Videobotschaft an das China-Europe Business Forum 2025, das am Freitag in Brüssel stattfand. Das von der Chinesischen Handelskammer in der EU organisierte Forum war Teil der Veranstaltungen zum 50-jährigen Jubiläum.
„Nächstes Kapitel“
„Ich habe miterlebt, wie sich Europa weiterentwickelt hat. Es ist sich seiner strategischen Schwachstellen bewusster geworden, aber auch selbstbewusster, wenn es um die Definition seiner globalen Rolle geht“, fügte Schumann hinzu. „Wir stehen nun vor dem nächsten Kapitel. Nicht einer naiven Zusammenarbeit, sondern einer realistischen Kooperation. Nicht von Dominanz geprägt, sondern von Diplomatie, Fairness und gemeinsamer Verantwortung.“
Während seines Aufenthalts in Brüssel wird Wang mit dem belgischen Premierminister Bart De Wever und dem stellvertretenden Premierminister und Außenminister Maxime Prévot zusammentreffen und Gespräche führen.
Luis Neves, CEO der in Brüssel ansässigen Global Enabling Sustainability Initiative, sagte: „Als Wirtschaftsverband unterstützen wir die Beziehungen zwischen China und der EU.“ Er fügte hinzu: „Ein intensiver Dialog zwischen der EU und China wird beiden Seiten zugutekommen.“













