share
Home> China

Wenn das türkisblaue Meer und der silberweiße Strand zu Bergen aus Gold werden

People.cn  |  
26.08.2025

Das Dorf Aojiao auf der Insel Dongshan liegt an der Südostküste der Stadt Zhangzhou in der Provinz Fujian und ist ein typisches Fischerdorf, das vom Fischfang lebt. In den letzten Jahren hat sich das Dorf durch den zunehmenden Tourismus und die Entwicklung der Fischerei stark gewandelt: Fischerboote liegen ordentlich vertäut im Hafen, Touristen machen Fotos an den Anlegestellen, und die Meeresfrüchterestaurants empfangen zahlreiche Gäste. Das vermittelt ein Bild der engen Verknüpfung von maritimer Wirtschaft und ländlichem Tourismus. Seit dem 18. Parteitag der KPCh setzt das Dorf auf seine maritimen Ressourcen und treibt die Entwicklung der fünf Schlüsselindustrien – Hochseefischerei, Aquakultur, Verarbeitung von Meeresfrüchten, E-Commerce und Tourismus – voran. Es hat dabei einen Weg eingeschlagen, der Umweltschutz und wirtschaftliche Entwicklung miteinander verbindet.

Wiederherstellung des türkisblauen Meeres und des silberweißen Strandes

Am 15. August 2005 prägte Xi Jinping, damals Parteisekretär der Provinz Zhejiang, bei einem Besuch im Dorf Yucun im Kreis Anji erstmals das Konzept: „Klares Wasser und grüne Berge sind so wertvoll wie Berge aus Gold und Silber.“ Auch Aojiao sah sich in seiner rasanten Entwicklung mit ökologischen Herausforderungen konfrontiert. Manche Züchter errichteten illegal Anlagen in der Küstenzone, Müll und Abwässer wurden direkt ins Meer geleitet – das ökologische Gleichgewicht war gestört.

Zur Verbesserung wurde ein zentrales Abfallentsorgungssystem eingerichtet: Schwimmende Mülltonnen sammeln Abfälle auf dem Meer und im gesamten Dorf wurden Abwasserleitungen verlegt, die häusliche Abwässer in eine zentrale Kläranlage in der Stadt weiterleiten. Regelmäßige Inspektionen durch Dorfkader und zuständige Behörden sorgen dafür, dass industrielle und aquatische Produktionsstätten keine Umweltgefahren darstellen. Die Maßnahmen zeigten Wirkung: Die Wasserqualität hat sich deutlich verbessert, die Strände wurden gesäubert, und das Meeresökosystem konnte sich langsam erholen.

Meeresfrüchte und Meereslandschaften gewinnbringend nutzen

Am 15. Oktober 2024 besuchte Xi Jinping das Dorf Aojiao und verschaffte sich am Anlegehafen einen Überblick über den Verkauf von getrockneten Meeresfrüchten und frischem Fang. Dabei informierte er sich über die Fortschritte im Bereich der ländlichen Revitalisierung.

In den letzten Jahren ist es den Dorfbewohnern gelungen, ihre Meeresfrüchte und Meereslandschaften in Einkommensquellen zu verwandeln. In den Netzgehegen der Aquakulturanlagen schwimmen Fische für den Markt, während die Küstenlandschaft Touristen anzieht. Aojiao hat ökologische Aquakultur mit Tourismus kombiniert und zwischen „das Meer geschmacklich genießen“ und „sich am Meer erfreuen“ ein Gleichgewicht gefunden – ein Modell für den Einklang von Umweltschutz und wirtschaftlichem Ertrag.

Heute verfügt das Dorf über 640 Fischerboote, die jährlich einen Produktionswert von 3,3 Milliarden Yuan erwirtschaften. Es gibt 138 Aquakulturbetriebe mit einem jährlichen Produktionswert von 3,7 Milliarden Yuan sowie 38 Verarbeitungsunternehmen, darunter Haiyuan Seafood mit einem Jahresumsatz von über 500 Millionen Yuan. 117 E-Commerce-Unternehmen vertreiben lokale Meeresfrüchte mit einem Gesamtumsatz von etwa 350 Millionen Yuan. Der Tourismussektor wird durch 41 Gästehäuser mit über 700 Betten gestützt.

Belebung der maritimen Wirtschaft

Entlang der Küste wurden intelligente Wasserkreislaufanlagen für die Abalone-Zucht errichtet, die das lokale Meerwasser optimal nutzen und standardisierte, ökologische Aquakultur ermöglichen. Die Firma Fujian Wangsheng Marine Biotechnology Co., Ltd. simuliert Meeresumgebungen und sorgt so für kontrollierte Aufzuchtprozesse mit minimaler Umweltbelastung. Dies verbessert nicht nur die Produktqualität, sondern schafft auch Arbeitsplätze vor Ort.

Die Verarbeitung von Meeresfrüchten wurde ebenfalls stark erweitert. Wu Bin, Geschäftsführer der Firma Haiyuan Seafood, kehrte 2013 ins Dorf zurück, um ein Unternehmen zur Verarbeitung und den Export von Schwimmkrabben aufzubauen. Die Produkte werden gereinigt, gedämpft, entfleischt, konserviert und pasteurisiert und hauptsächlich nach Europa, Amerika und Südostasien exportiert. Durch die Nutzung lokaler Rohstoffe und bestehender Fanginfrastruktur wurde eine vollständige Wertschöpfungskette vom Fang über die Verarbeitung bis hin zum Export aufgebaut.

Im Vertrieb setzen der E-Commerce-Moderator Cai Danhua und seine Frau auf Direktvermarktung: Mit eigenem Fischerboot werden Meeresfrüchte gefangen und via WeChat, Livestreaming und Social Media vermarktet. Die Kühlinfrastruktur wuchs von zwei Gefriertruhen auf mehrere Kühlhäuser – Bestellungen stiegen stetig, die Vertriebswege wurden stabiler. Dieses Modell von Eigenproduktion und Eigenverkauf entwickelt sich zu einem neuen Wachstumsmotor für das Dorf.

Aojiao nutzt seine natürlichen Ressourcen und baut ein ökologisch orientiertes Wirtschaftssystem auf, das Fang, Zucht, Verarbeitung, E-Commerce und Tourismus vereint. So hat sich das Fischerdorf erfolgreich zu einem multifunktionalen Küstenstandort entwickelt – ein anschauliches Beispiel für die Umsetzung des Konzepts „Klares Wasser und grüne Berge sind Gold wert“ in Chinas Küstenregionen.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: People.cn

Schlagworte: Meer,Fujian,Fischerei,Tourismus