Ein Restaurant im inoffiziellen Chinatown Roms hat sich als Top-Adresse für authentische chinesische Küche in der italienischen Hauptstadt etabliert. Es zieht neugierige Einheimische an, die ihre kulinarischen Horizonte erweitern möchten.

Die Gerichte im Hang Zhou machen Gäste mit der Vielfalt der chinesischen Küche vertraut. Damit überzeugt das Restaurant sogar anspruchsvolle italienische Gaumen.

„Ich war 2004 in China und habe dank eines lieben Freundes endlich ein Restaurant hier in Italien gefunden, in dem das Essen genauso gut ist wie damals in Beijing, Shanghai und anderen Orten“, sagte Roberto Rossi.

„In Rom ist die Qualität chinesischer Restaurants nicht immer gut. Hier ist das Essen wirklich hervorragend, und ich mag besonders die Kombination verschiedener süß-saurer Aromen. Kurz gesagt, es ist ganz anders als die italienische Küche“, fügte eine weitere Gästin namens Paula Mancini hinzu.

Laut Restaurantmanager Daniele Ye war die Suche nach Gerichten, die italienischen Gästen am besten zusagen, für alle Beteiligten ein Lernprozess.

„Unsere Speisekarte ist in Zusammenarbeit mit unseren Gästen entstanden. Wir bieten spezielle Menüs für Feiertage sowie traditionelle Gerichte, die man auswählen und probieren kann. So haben wir eine Brücke zwischen typisch chinesischen Aromen und italienischem Geschmack geschlagen“, erklärte Ye.

In Italien wurde chinesisches Essen in den 1980er Jahren mit der Ankunft chinesischer Migranten, hauptsächlich aus der Provinz Zhejiang, populär. Damals wurden die Aromen an westliche Vorlieben angepasst.

Die wachsende Offenheit der Italiener für globale Küchen brachte jedoch auch den Wunsch nach authentischeren Erlebnissen mit sich.

So gibt es heute in Italien über 1.600 chinesische Restaurants, von denen viele sehr authentische und scharfe Gerichte anbieten.

Der Koch Gianni Catani arbeitet seit über 40 Jahren mit chinesischer Küche und hat bei einigen der besten Köche Chinas gelernt. Er ist vor allem für seine Ravioli bekannt und eröffnete vor elf Jahren Italiens erstes chinesisches Ravioli-Restaurant. Seitdem expandierte er landesweit.

„Ich muss sagen, dass die Italiener diese Aromen, insbesondere intensive Geschmacksrichtungen, viel mehr zu schätzen gelernt haben. In unserem Restaurant servieren wir beispielsweise Pollo Kung Pao, ein scharfes Hühnchengericht. Wir verwenden viel Chili und bereiten unter anderem Suppennudeln, handgemachte Spaghetti und Pekingente zu. Diese Gerichte mit starken Aromen waren vor einigen Jahren noch völlig unbekannt, sind heute aber sehr beliebt“, sagte Catani.

Die wachsende Beliebtheit der chinesischen Küche, nicht nur in Rom, sondern auch in kleineren italienischen Städten, spiegelt einen tieferen Respekt und eine größere Wertschätzung für den kulturellen Austausch zwischen diesen beiden kulinarisch begeisterten Zivilisationen wider.