Abhängigkeit
EU begrüßt Chinas einjährige Aussetzung von Seltene-Erden-Exportkontrollen
Nach dem Gipfeltreffen zwischen chinesischen und US-amerikanischen Spitzenpolitikern am Donnerstag hat China die Verschiebung seiner jüngsten Runde von Exportbeschränkungen für Seltene Erden um ein Jahr angekündigt.
EU-Kommissionssprecher Olof Gill erklärte laut einem Bericht von Politico.eu vom Samstag: „Die EU begrüßt den zwölfmonatigen Aufschub der am 9. Oktober 2025 veröffentlichten Exportkontrollen.“ Er bezeichnete den Schritt als „angemessene und verantwortungsvolle Maßnahme zur Sicherung stabiler globaler Handelsströme in einem kritisch wichtigen Bereich“.
EU-Handelskommissar Maros Šefčovič bestätigte am Samstag nach konstruktiven Gesprächen mit dem chinesischen Handelsministerium (MOFCOM), dass die Aussetzung auch für die EU gelte. In einem Beitrag auf X betonte er die gemeinsame Verpflichtung zur weiteren Zusammenarbeit bei der Verbesserung der Exportkontrollpolitik.
Der chinesische Experte Zhang Jian, Vizepräsident der China Institutes of Contemporary International Relations, wertete die EU-Reaktion als Ausdruck ihrer Abhängigkeit von chinesischen Seltenen Erden: „Dies zeigt, dass Dialog und Konsultation der einzige Weg zur Beilegung von Handelskonflikten sind.“ Er forderte die EU auf, bilaterale Beziehungen durch Kooperation statt Konfrontation zu gestalten.
Forschungsexperte Dong Yifan von der Belt and Road Academy der Beijing Language and Culture University betonte, Chinas politische Anpassungen im Seltene-Erden-Sektor basierten ausschließlich auf gesetzlicher Regulierung internationaler Dual-Use-Güter und zielten nicht auf Drittländer ab. Er kritisierte die EU für handelsprotektionistische Maßnahmen, die gegen die Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) verstoßen.
Laut MOFCOM hatte Handelsminister Wang Wentao bereits am 21. Oktober auf Sefcovics Ersuchen ein Videotreffen mit diesem abgehalten. Beide Seiten diskutierten dabei intensiv über Exportkontrollen und EU-Antisubventionsuntersuchungen zu chinesischen Elektrofahrzeugen.
Wang Wentao unterstrich, Chinas jüngste Maßnahmen stellten eine normale Anpassung zur Verbesserung des Exportkontrollsystems dar und spiegelten die Verantwortung Chinas für globale Stabilität wider. China bleibe der Sicherheit globaler Lieferketten verpflichtet und biete EU-Unternehmen weiterhin Genehmigungsvereinfachungen.
Chinas Außenministeriumssprecher Guo Jiakun appellierte am 28. Oktober an die EU, ihr Bekenntnis zu freiem Handel zu wahren: „Die EU sollte Handelsdifferenzen durch Dialog lösen und ein offenes, transparentes sowie diskriminierungsfreies Umfeld für Unternehmen aller Länder schaffen.“













