Das chinesische Außenministerium hat am Montag klargestellt, dass Drohungen und Druck nicht zur Lösung von Handelsstreitigkeiten beitragen würden. Sprecherin Mao Ning reagierte damit auf Medienanfragen zu Äußerungen von US-Finanzminister Scott Bessent, der am Sonntag im Fox-News-Interview mit neuen US-Zöllen gedroht hatte, falls China den Export von Seltenen Erden weiter beschränke.

„Die Ergebnisse der jüngsten Wirtschafts- und Handelsgespräche zwischen chinesischen und US-amerikanischen Delegationen in Kuala Lumpur zeigen eindeutig: Dialog und Zusammenarbeit sind der richtige Weg zur Problemlösung, nicht Drohungen und Druck“, betonte Mao Ning auf einer Pressekonferenz. Sie verwies auf die wichtige Übereinkunft der Staatschefs beider Länder beim Gipfeltreffen in Busan, die beiden Wirtschaftsbeziehungen und der Weltwirtschaft mehr Stabilität zu verleihen.

Laut dem singapurischen Business Times hatte Bessent eingeräumt, dass China den globalen Seltene-Erden-Markt dominiere, und gehofft, auf China als „verlässlicheren Partner“ zählen zu können.

Das chinesische Handelsministerium (MOFCOM) hatte bereits am Donnerstag die Ergebnisse der Gespräche in Kuala Lumpur veröffentlicht. Demnach setzen die USA für ein Jahr ihre am 29. September angekündigte Erweiterung der Exportkontrollen aus, während China seinerseits die am 9. Oktober verkündeten Seltene-Erden-Exportkontrollen für zwölf Monate aussetzt und konkrete Umsetzungspläne erarbeitet.

Gao Lingyun, Forscher am Institut für Weltwirtschaft und Politik der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften (CASS), kritisierte die US-Drohungen als Ausdruck einer „Nullsummen-Denkweise“. Während China internationale Vereinbarungen stets erfülle, müsse die US-Seite endlich konkrete Zusagen umsetzen. „Wenn Vereinbarungen in echte Ergebnisse umgewandelt werden, nützt das beiden Ländern und stabilisiert globale Lieferketten.“

Das MOFCOM betonte in seiner Erklärung vom Donnerstag die Bedeutung von Gleichberechtigung und gegenseitigem Respekt. Die positiven Ergebnisse der Gespräche seien hart erarbeitet worden. China werde gemeinsam mit den USA an deren Umsetzung arbeiten, um der bilateralen Wirtschaftskooperation und der Weltwirtschaft mehr Stabilität zu verleihen.