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Weltinternetkonferenz in Wuzhen

Zehn Jahre der Vision einer Schicksalsgemeinschaft im Cyberspace Exklusiv

german.china.org.cn  |  
09.11.2025

von Oliver Eschke

Vom 6. bis 9. November wurden im chinesischen Wuzhen wieder einmal die wichtigsten Themen rund um das Internet und Zukunftstechnologien diskutiert. Mit der seit 2014 ausgerichteten Weltinternetkonferenz (WIC) leistet China nun schon seit über einem Jahrzehnt einen wichtigen Beitrag zur harmonischen, inklusiven und nachhaltigen Regulierung des Cyberspace.

Nach Wuzhen gefragt, würden die meisten Chinesen wahrscheinlich zuerst von der Schönheit und Einzigartigkeit der über 1.300 Jahre alten Wasserstadt in der ostchinesischen Provinz Zhejiang im Jangtse-Flussdelta schwärmen.

Genauso bedeutend und bekannt wie diese Stadt für den Tourismus ist, ist sie aber seit über zehn Jahren nun schon für die Regulierung des Internets – wenn nicht sogar noch bedeutender. Es scheint zu stimmen, was die Provinzregierung von Zhejiang schreibt: „In Wuzhen kollidieren Geschichte und Hochtechnologie nicht miteinander; sie werden miteinander in Einklang gebracht.“

Mit dem in den letzten Jahren rasant wachsenden Grad an Digitalisierung ist das Internet längst zu einer Sphäre geworden, die tief in der Lebenswirklichkeit fast aller Menschen verwoben ist. Egal, ob es um banale Dinge wie Einkaufen oder das Streamen von TV-Shows geht oder um komplexere Vorgänge wie die Steuerung von Produktionsanlagen. Das Internet spielt immer eine essentielle Rolle, ohne die vieles heutzutage kaum noch denkbar wäre.

Umso wichtiger ist es daher, dass relevante Experten, Unternehmen und Verbände aus aller Welt regelmäßig zusammenkommen, um sich darüber auszutauschen, wie diese so wichtige „Parallelwelt“ reguliert werden kann. Dieser Austausch sollte stets auf Augenhöhe, ohne Belehrung von einer Seite für die andere, erfolgen. Im Fokus sollte der Austausch von Ideen, Erfahrungen und Best-Practice-Beispielen stehen, damit im Idealfall alle Teilnehmenden etwas für ihre individuell unterschiedlichen Kontexte in ihren jeweiligen Ländern lernen können.

Genau dies geschieht vom 6. bis 9. November im ostchinesischen Wuzhen.

Eine Welt ohne Distanzen

Was diese Ausgabe so besonders macht, ist, dass sie das 10. Jubiläum der Formulierung der Vision einer Schicksalsgemeinschaft im Cyberspace („Community with a shared future in cyberspace“) markiert, die während der 2. WIC-Ausgabe formuliert wurde. Im Jahr 2022 veröffentlichte das Informationsbüro des chinesischen Staatsrats dann noch ein Weißbuch zu diesem Thema und die Weltinternetkonferenz wurde offiziell als internationale Organisation institutionalisiert, welche heute über 210 Mitglieder aus mehr als 40 Ländern und Regionen vereint.

In den letzten Jahren hat sich China zunehmend als Vorreiter in den Bereichen Internet, Digitalisierung, Robotik und künstliche Intelligenz (KI) etabliert. Unternehmen wie DeepSeek oder Unitree haben die Welt in Staunen versetzt und einen Einblick in die Zukunft gewährt. Landesweit sind zahlreiche neue Unternehmen entstanden, die sich zum Ziel setzen, das Leben der Menschen mithilfe modernster Technologien zu verbessern. Passenderweise fand auf der 11. Ausgabe des Events erstmals auch der „Sechs Kleine Drachen“-Dialog statt, an dem die unter diesem Begriff bekannten sechs führenden Hightech-Unternehmen aus der Provinz Zhejiang teilnahmen. Sie tauschten sich über globale KI-Innovationstrends aus und diskutierten darüber, wie sektorübergreifende Zusammenarbeit dazu beitragen kann, gemeinsame Herausforderungen der Menschheit anzugehen. Insgesamt beinhaltet die Konferenz in diesem Jahr 24 Unterforen, wodurch ein breiter Raum für ausführliche Diskussionen geboten wird.

Das übergeordnete Motto „Forging an open, cooperative secure and inclusive digital future“ verrät, worum es China geht. Das Internet macht unsere Welt immer mehr zu einer einzigen Heimat. Es hilft dabei, Distanzen verschwinden zu lassen, indem nahtlose Kommunikation – ungeachtet von zeitlichen, geografischen und auch sprachlichen Differenzen – auch zunehmend durch die moderne KI und entsprechende Sprachmodelle ermöglicht wird. In einer solchen Welt, die dadurch immer stärker durch Datenflüsse gesteuert wird, „werden Vertrauen und Kooperation so wichtig wie nie“, schreiben die Organisatoren. Ein Mittel, um nicht nur Vertrauen zu schaffen, sondern auch ein offenes und inklusives Internet zu etablieren, von dem alle profitieren können, ist die Nutzung von Open-Source-Modellen. Mit dem erstmals veranstalteten Wettbewerb „Straight to Wuzhen“ lädt China Programmierer und andere Internetexperten dazu ein, ihre Fertigkeiten unter Beweis zu stellen, sich mit anderen zu messen und zudem einen Beitrag zur weiteren Entwicklung des Open-Source-basierten Internets zu leisten.

Im Gegensatz zum Aufbau technologischer Barrieren, wie es in einigen westlichen Ländern geschieht, zeigt Chinas Open-Source-Ansatz, dass Innovation kein Nullsummenspiel sein muss. Durch den Aufbau von Plattformen, die internationales Fachwissen miteinander verbinden, kann der technologische Fortschritt einem weitaus größeren Kreis von Teilnehmern zugutekommen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass China mit der Weltinternetkonferenz seit Jahren einen wichtigen und einzigartigen Beitrag dazu leistet, das Miteinander im Internet fairer, harmonischer und zum Nutzen aller zu gestalten.

Die Meinung des Autors spiegelt die Position unserer Webseite nicht notwendigerweise wider.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Wuzhen,Weltinternetkonferenz,Schicksalsgemeinschaft,Cyberspace