Zum neuen Fünfjahresplan
Innovationen beschleunigen Chinas Weg in die Zukunft
Im Prozess des Wandels von der „Werkbank der Welt“ zum globalen Technologie-Innovationszentrum treibt China die Entwicklung der Produktivkräfte neuer Qualität voran. Vor dem Hintergrund komplexerer internationaler Rahmenbedingungen erschließt sich die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt damit neue Wachstumsperspektiven.

Die jüngst veröffentlichten Leitlinien zum 15. Fünfjahresplan (2026-30) definieren hierfür klare Prioritäten: „Größere Selbstständigkeit in Wissenschaft und Technologie“ sowie „die Entwicklung der Produktivkräfte neuer Qualität“ bilden die Kernziele der nächsten fünf Jahre.
Diese an lokale Gegebenheiten angepassten Produktivkräfte haben sich bereits als tragende Säule von Chinas hochqualitativer Entwicklung etabliert. Ihre bemerkenswerten Fortschritte in den vergangenen Jahren lassen erwarten, dass sie künftig eine noch zentralere Rolle im Wachstumsmodell übernehmen werden.
In der Dongguan Moldbao Smart Technology Co. in Guangdong wird dieser Wandel greifbar: Präzisions-Roboterarme bewegen sich im gleißenden Licht einer vollautomatisierten Fertigungslinie, während Techniker in der Leitwarte Echtzeitdaten auf Dashboards überwachen. Das 2016 gegründete Unternehmen gilt als Pionier der intelligenten Fertigung in China und betreibt mehrere rund um die Uhr laufende Produktionslinien.
Das Phänomen ist landesweit zu beobachten. Traditionelle Industrien durchlaufen einen technologiegetriebenen Modernisierungsprozess, der Produktivitätssteigerungen mit neuen Wachstumspfaden verbindet. In der nordostchinesischen Provinz Liaoning, einer traditionellen Schwerindustrieregion, verwandeln intelligente und grüne Technologien etablierte Branchen.
Der Stahlkonzern Ansteel hat ein intelligentes System zur Optimierung der Stahlschmelzenbehandlung eingeführt, das die Produktionskosten um 15 Prozent senkt und den Abwasseraustrag um 21 Prozent reduziert. Damit eröffnet sich der Region ein konkreter Weg zur Abkehr vom Image einer „Rostgürtel“-Region.
„Die Produktivkräfte neuer Qualität beschränken sich nicht auf Zukunftsbranchen“, erläutert Lü Peng von der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften. „Durch intelligente Transformation und Upgrades können auch traditionelle Sektoren zu solchen werden.“
Die Digitalisierungsdynamik ist landesweit spürbar. Laut dem China Internet Development Report 2024 verfügt das Land über fast 10.000 digitalisierte Werkstätten und intelligente Fabriken, darunter mehr als 400 national anerkannte Vorzeigebetriebe.
Wie Zhu Qigui von der China Academy of Financial Research betont, reorganisieren fortschrittliche Technologien – von Informationstechnologie über künstliche Intelligenz bis hin zu Big Data und Internet der Dinge – traditionelle Produktionsfaktoren und revolutionieren Fertigungsprozesse.
„Diese Kräfte beeinflussen technologische Erneuerungen, Produktionseffizienz und Industriestruktur nachhaltig“, so Zhu. „Chinesische Hersteller müssen Innovationen verstärken, die Industriestruktur optimieren sowie Produktqualität und Mehrwert steigern, um im globalen Wettbewerb zu bestehen.“
Die Empfehlungen des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei (KP) Chinas zur Ausarbeitung des 15. Fünfjahresplan unterstreichen die strategische Bedeutung von Innovation – von der flächendeckenden Stärkung der Innovationskapazität bis zur Förderung originärer Forschung. Chinas Industrie setzt zunehmend auf technologische Souveränität, um sich im globalen Wettbewerb zu positionieren.













