China erlebe derzeit eine Phase intensiver Staatsanleihe-Emissionen, was die verstärkten fiskalpolitischen Unterstützungsbemühungen der Regierung unterstreiche, wie Analysten am Montag betonten.

Das Finanzministerium startete am Montag die Ausschreibung für die Begebung von 97 Milliarden Yuan (13,65 Milliarden US-Dollar) verzinslicher buchungsfähiger Staatsanleihen sowie 60 Milliarden Yuan diskontierender buchungsfähiger Staatsanleihen. Für Mittwoch ist dem China Securities Journal zufolge eine weitere Runde kurzfristiger Staatsanleihen geplant.

Laut Analysten spiegelt diese Emissionswelle die fortschreitende Stärkung der proaktiven Fiskalpolitik wider. Diese Politik werde beibehalten, wobei spezielle Staatsanleihen und zweckgebundene Anleihen stärker genutzt würden, ergänzt durch verstärkte Aufsicht und Bewertung der Mittelverwendung.

„Die Anleihen unterstützen den industriellen Transformationsprozess und können teilweise der Umschuldung lokaler Verbindlichkeiten dienen“, erläuterte Dong Shaopeng vom Chongyang Institut der Renmin-Universität. Die Vorverlagerung künftiger Ausgaben sei eine effektive Konjunkturstimulierung.

Die Emission von Staatsanleihen sei zuletzt besonders aktiv geworden. Gemäß dem Emissionsplan für das vierte Quartal seien die jährlichen Emissionsvolumina für Sparer-Anleihen und ultra-lange spezielle Staatsanleihen bereits abgeschlossen. Die Emissionen konzentrieren sich typischerweise auf Oktober und November.

Dong erklärte, die verstärkte Anleihe-Emission vor Jahresende helfe, Markterwartungen zu steuern und schaffe Spielraum für Finanzinstitute, ihre Mittelpositionen anzupassen. „Der Emissionszeitpunkt unterstützt zugleich die Realwirtschaft“, so Dong.

Wang Qing, Chefanalyst bei Golden Credit Rating, verwies darauf, dass die intensiven Staatsanleihe-Emissionen der kontinuierlichen Ausweitung effektiver Investitionen dienten, insbesondere durch direkte Unterstützung von Infrastrukturprojekten. Mittel aus ultra-langen speziellen Staatsanleihen hätten kompensatorische Wirkung und milderten fiskalische Engpässe, während sie ein moderates Infrastrukturwachstum für kontrazyklische Anpassungen ermöglichten.

Auf einer Pressekonferenz am 17. Oktober hatte das Finanzministerium mitgeteilt, dass die bundesweiten Ausgaben des staatlich verwalteten Fondsbudgets in den ersten drei Quartalen 7,49 Billionen Yuan erreicht hätten – ein Anstieg von 23,9 Prozent im Vorjahresvergleich. Dieses Wachstum sei primär auf die beschleunigte Verwendung von Anleihemitteln zurückzuführen.

Finanzminister Lan Fo'an bekräftigte jüngst das Festhalten an einer proaktiven Fiskalpolitik. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Xinhua betonte er die Notwendigkeit, kontrazyklische und zyklusübergreifende Anpassungen zu verstärken und den verfügbaren politischen Spielraum zu nutzen, um die wirtschaftliche und soziale Entwicklung nachhaltig zu unterstützen.