Schifffahrtsindustrie auf Kurs für eine grünere Zukunft
China nutzt seine Dominanz im Schiffbau und in den erneuerbaren Energien, um die Dekarbonisierung des globalen Seeverkehrssektors voranzutreiben – ein Wandel, der für die Erreichung der internationalen Klimaziele entscheidend ist.
Die Luftaufnahme zeigt einen Blick auf einen Schiffbau-Industriepark in Qidong in der Provinz Jiangsu. (23. Juli 2023, Xinhua)
Die globale Schifffahrtsindustrie stehe bei der Reduzierung der Emissionen vor großen Herausforderungen, meint Patrick Kettschau, Geschäftsführer von Everllence China. Chinas integrierte Lieferkette gilt als eine entscheidende Lösung – von Werften bis zur Produktion alternativer Kraftstoffe. „Dies ist seiner starken Industrielandschaft, seiner weltweit führenden Schiffbaukapazität und seiner wachsenden Stärke im Bereich der erneuerbaren Energien zu verdanken.“
Als weltweit größter Verbraucher und Produzent von erneuerbaren Energien spielt China eine zentrale Rolle in der grünen Transformation. Seine Position als strategischer Knotenpunkt für die internationale Schifffahrt und als wichtiger Investor in saubere Technologien habe in den letzten Jahren zu einer multinationalen Zusammenarbeit geführt, fügte er hinzu.
Everllence, mit Hauptsitz in Augsburg, baue seine Investitionen in Schlüsseltechnologien aus, um die Dekarbonisierung und digitale Transformation der globalen Schifffahrtsindustrie zu unterstützen, sagte er.
Laut Kettschau konzentrieren sich die Partnerschaften mit chinesischen Unternehmen auf die Entwicklung von kohlenstoffarmen und -freien Motorlösungen, die mit sauberen Kraftstoffen wie Flüssigerdgas (LNG), Methanol oder Ammoniak betrieben werden.
Im August erkannte die Nationale Energiebehörde offiziell grüne flüssige Kraftstoffe, darunter grünes Ammoniak und grünes Methanol, offiziell als erneuerbare Energiequellen an. Dies stimmt mit der weltweit steigenden Nachfrage überein.
Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) prognostiziert, dass die Nachfrage nach grünem Methanol bis 2050 190 Millionen Tonnen erreichen könnte, was 42 Prozent des Schiffsbrennstoffmixes ausmacht, während fossile Brennstoffe auf 15 Prozent schrumpfen könnten.
Chinesische Energieversorger nehmen auch den CO2-Fußabdruck des Schiffbauprozesses ins Visier.
So startete die State Grid Nantong Power Supply Co kürzlich ein Pilotprogramm zur Schaffung von „nahezu CO2-neutralen Schiffswerften“, bei dem ein präzises CO2-Management über den gesamten Fertigungszyklus hinweg umgesetzt wird. Dies wurde auch während der diesjährigen UN-Klimakonferenz (COP30) bekannt gegeben.













