Bis 2027 würden Seniorenpflegeprodukte, vernetzte Smart Vehicles und Unterhaltungselektronikprodukte in China jeweils einen Konsummarkt im Wert von einer Billion Yuan (141,2 Milliarden US-Dollar) bilden. Dies erklärte ein hochrangiger Vertreter des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) am Donnerstag.

Vizeminister Xie Yuansheng äußerte sich damit zum Aktionsplan von sechs Regierungsbehörden zur besseren Abstimmung von Angebot und Nachfrage, der am Mittwoch veröffentlicht worden war. Das Ziel: Bis 2027 sollen drei Konsumhebel mit je einer Billion Yuan sowie zehn weitere Konsumschwerpunkte mit je 100 Milliarden Yuan entwickelt werden.

Laut Xie basieren diese Ziele auf einer umfassenden Analyse der Konsumtrends und laufender technologischer Transformationen. Am Beispiel der Seniorenpflegeprodukte erläuterte er, dass der Markt von 2,6 Billionen Yuan im Jahr 2014 auf 5,4 Billionen Yuan 2024 gewachsen sei – bei einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 7,3 Prozent. Dies stelle heute eine tragende Säule der sogenannten „Silver Economy“ (ältere Menschen als Hauptzielgruppe) dar.

Zu den 100-Milliarden-Yuan-Konsumfeldern zählen Fitnessgeräte, Outdoor-Ausrüstung, Tiernahrung, Consumer-Drohnen, trendige Sammlerstücke sowie Accessoires und „Guochao“-Mode (modische China-Designs). Diese Branchen hätten starke Wachstumsdynamik und enormes Entwicklungspotenzial gezeigt, was dem Konsummarkt neue Vitalität verleihe, so Xie.

„Eine verbesserte Abstimmung von Angebot und Nachfrage kann Konsumpotenziale maximal freisetzen und den Wirtschaftskreislauf Chinas erheblich erleichtern“, betonte der Vizeminister. Der Regierungsplan umfasst demnach koordinierte Maßnahmen in den vier Dimensionen Angebot, Nachfrage, Vertriebskanäle und Logistik, um die Anpassungsfähigkeit des Angebotsökosystems zu steigern.

„Mit steigendem Lebensstandard und rascher Technologieentwicklung werden personalisierte Dienstleistungen breiten Anklang finden. Daher ist das Verständnis echter Kundenbedürfnisse entscheidend“, erklärte Professor Li Chang'an von der Universität für Internationale Wirtschaft und Handel am Donnerstags.

Wang Peng, Forschungsfellow der Beijing Academy of Social Sciences, ergänzte, der Plan werde durch eine KI-gestützte Effizienzsteigerung entlang der Wertschöpfungskette neue Online-Offline-Konsumszenarien schaffen und ein diversifiziertes Konsumökosystem entwickeln.

Zudem würden gestaffelte Maßnahmen für verschiedene Verbrauchergruppen umgesetzt, um das Angebot in Bereichen wie grüner Konsum, ländlicher Konsum und Freizeitprodukte auszubauen.

Wie Li betonte, kommt der Aktionsplan angesichts von Fragmentierung und Abstimmungsproblemen im Konsummarkt genau zum richtigen Zeitpunkt. Er stelle einen wichtigen Schritt zur Schaffung eines einheitlichen nationalen Marktes dar.

„Angesichts globaler Unsicherheiten kann die Stärkung der Binnennachfrage die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit erheblich erhöhen“, so Wang. Li verwies abschließend darauf, dass China im 15. Fünfjahresplan (2026–2030) die konsumorientierte Innovationsförderung weiter priorisieren werde, um hochwertige Wirtschaftsentwicklung voranzutreiben.