CMG-Interview mit Islands Präsidentin Halla Tomasdóttir
Die isländische Präsidentin Halla Tomasdóttir hat während ihres Aufenthalts in China ein Exklusivinterview mit der China Media Group (CMG) geführt.
Im Gespräch betonte Tomasdóttir die außerordentliche Bedeutung des Globalen Frauengipfels. Sie hob hervor, dass Chinas Staatspräsident Xi Jinping auf dem Gipfel entschlossen sein Engagement für die Geschlechtergleichstellung bekräftigt habe. Gleichberechtigung sei von zentraler Bedeutung für die weltweite wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Besonders bemerkenswert sei, dass ein männlicher Staatsführer einer Großmacht wie China die Gleichstellung der Geschlechter aktiv unterstütze. Damit betone er nicht nur die Relevanz des Themas, sondern mobilisiere auch globale Kräfte, um Frauen in Führungspositionen zu fördern und ihre Rechte zu stärken.

Tomasdóttir würdigte zudem die Zusammenarbeit zwischen Island und China. Sie sagte, beide Länder können gemeinsam eine Geschichte erzählen – wie ein kleines und ein großes Land ihre jeweiligen Stärken einbringen und zusammenarbeiten
Die isländische Präsidentin erklärte, China sei groß, Island klein – aber mit großer Leidenschaft. Island freue sich, wenn seine Naturschönheiten wie das Polarlicht anerkannt würden und das Land seinen Beitrag für Großmächte wie China leisten könne. Seit fast 40 Jahren habe Island chinesische Geothermie-Ingenieure ausgebildet, um die Fähigkeiten in der Geothermie-Entwicklung zu stärken. Heute betreiben chinesisch-isländische Joint Ventures Geothermieprojekte in mehr als 70 chinesischen Städten – das Potenzial sei jedoch noch längst nicht ausgeschöpft.
Darüber hinaus bekräftigte Tomasdóttir, die Bedeutung des Multilateralismus. Sie äußerte Besorgnis angesichts des wachsenden Trends zur Anti-Globalisierung und zum Protektionismus und erklärte, es wäre sicherlich unklug zu glauben, allein besser agieren zu können als gemeinsam. In Anbetracht der globalen Herausforderungen funktioniere Einzelkampf nicht. Man müsse verstehen, dass wir alle auf der Welt voneinander abhängig seien – sei es als Individuen, Staaten oder Regionen. Wir benötigen Führungskräfte, die daran glauben, dass gemeinsame Anstrengungen echte Lösungen schaffen können. Es komme darauf an, Chancen aufzuzeigen, Erfolgsbeispiele zu teilen, Kooperationen zu stärken und die Zusammenarbeit mit der Geschwindigkeit auszubauen, die die heutige Welt erfordert. Nur so könnten Handel, Tourismus und kultureller Austausch weiter vertieft und Vertrauen aufgebaut werden, um gemeinsam stürmische Zeiten zu meistern.












