Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat am Dienstag ihre Wachstumsprognose für Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2025 auf 5 Prozent angehoben – ein Plus von 0,1 Prozentpunkten gegenüber der September-Prognose. Diese Anpassung durch die OECD und andere ausländische Institute spiegele die positiven Erwartungen an die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt wider, gestützt durch robuste Politikmaßnahmen und starke Resilienz, so Experten.

Die OECD verwies auf Chinas Jahreswachstum von 5,2 Prozent in den ersten drei Quartalen 2025. Der Konsum werde durch das erweiterte Inzahlungnahmeprogramm („Trade-In“) für Autos und Haushaltselektronik gestützt, heißt es im aktuellen OECD-Wirtschaftsausblick.

Zudem betonte die Organisation, Chinas Fiskalpolitik sei 2025 expansiv ausgerichtet, mit zusätzlichen Maßnahmen zur Einkommensstützung und Konsumförderung neben dem genannten Inzahlungnahmeprogramm.

Neben der OECD haben auch mehrere andere ausländische Finanzinstitute ihre Wachstumsprognosen für China angehoben: Standard Chartered erhöhte die Prognose für 2026 von 4,3 auf 4,6 Prozent, gestützt durch Produktivitätsgewinne und Exportresilienz. Goldman Sachs korrigierte die Prognose für 2025 von 4,9 auf 5,0 Prozent nach oben, für 2026 von 4,3 auf 4,8 Prozent und für 2027 von 4,0 auf 4,7 Prozent – getrieben von starken Exporten

Meng Lei, China-Aktienstratege bei UBS Securities, prognostiziert in einer Analyse, dass die Gewinnwachstumsrate des gesamten A-Aktienmarktes 2026 von 6 auf 8 Prozent steigen könnte – begünstigt durch nominales BIP-Wachstum, steigende Unternehmensumsätze und eine Margeerholung durch Unterstützungspolitik und Anti-Involutionskampagne.

„Große ausländische Finanzinstitute verfügen durch jahrelange Analysen über ein tiefes Verständnis von Chinas institutionellen Vorteilen, seinem riesigen Markt und den soliden Fundamentaldaten. Ihre positiven Erwartungen unterstreichen das Vertrauen in eine nachhaltige hochqualitative Entwicklung“, erklärte Hu Qimu, stellvertretender Generalsekretär des Digital-Real Economies Integration Forum 50.

Aktuelle Konjunkturdaten bekräftigen den positiven Trend: Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für Chinas verarbeitendes Gewerbe stieg im November auf 49,2 Punkte – ein Plus von 0,2 Punkten gegenüber Oktober und ein Anzeichen für die Belebung der Produktionsaktivität, wie das Nationale Statistikamt am Sonntag mitteilte.

Auf dem vierten Plenum des 20. Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas im Oktober wurden die Leitlinien für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung im 15. Fünfjahresplanzeitraum (2026–2030) festgelegt – mit hochwertiger Entwicklung als Kernziel.

Vor diesem Hintergrund werde China die Entwicklungsziele zweifellos erreichen, betonte Hu.

2025 bildet die Zielgerade für den 14. Fünfjahresplan (2021–2025). In diesem Zeitraum trug China durchschnittlich etwa 30 Prozent zum globalen Wachstum bei und entwickelte sich zum entscheidenden Stabilisator und Antrieb der Weltwirtschaft. Diese Dynamik werde sich voraussichtlich auch in den nächsten fünf Jahren fortsetzen, so Analysten.