China wird im kommenden Jahr den Ausbau der Produktivkräfte neuer Qualität verstärken und damit ausländischen Unternehmen in Bereichen wie intelligent vernetzten Fahrzeugen, Bioproduktion und Wasserstoffenergie umfangreiche Chancen bieten. Dies bekräftigten politische Entscheidungsträger und Experten im Vorfeld der diesjährigen Zentralen Wirtschaftskonferenz.

Li Lecheng, Minister für Industrie und Informationstechnologie, unterstrich, dass China „zukünftige Energie- und Fertigungsindustrien strategisch planen und entwickeln wird, darunter Wasserstoffenergie, Energiespeicherung, Bioproduktion sowie Kohlenstoffabscheidung, -nutzung und -speicherung." Diese Initiative ziele zugleich auf die grüne Transformation des größten Fertigungssektors des Landes, für den China bereits die umfassendste neue-Energie-Industriekette aufgebaut habe.

Luo Zhongwei von der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften (CASS) verwies auf den globalen Wettbewerbsvorteil der chinesischen neuen-Energie-Branche: „Dank langjähriger Kerntechnologieakkumulation und starker Fertigungskapazitäten hält China heute mehr als 80 Prozent des Weltmarktes für Photovoltaikmodule und über 70 Prozent für Windkraftanlagen.“ Zudem fahre mehr als die Hälfte aller globalen Elektrofahrzeuge auf chinesischen Straßen. „Auf dieser Basis bieten Produktivkräfte neuer Qualität wie Wasserstoffenergie und intelligente Fahrzeuge ausländischen Partnern enorme Kooperationspotenziale“, so Luo.

Andreas Urschitz, Vorstandsmitglied von Infineon Technologies AG, bekräftigte die strategischen Chancen: „Chinas Doppel-Kohlenstoff-Ziele und die Förderung der Produktivkräfte neuer Qualität generieren nachhaltige Halbleiternachfrage – insbesondere in intelligenten Fahrzeugen sowie Wind- und Solaranlagen.“

Jeffrey Sachs, Direktor des Zentrums für nachhaltige Entwicklung an der Columbia University, resümierte: „Chinas Stärke liegt derzeit darin, dass es in vielen der wichtigsten Technologieinnovationen für die Zukunft an vorderster Front steht – einschließlich kohlenstoffarmer Energielösungen, Elektrofahrzeugen und vielen anderen Sektoren. All dies wird für Chinas künftiges Wachstum sehr förderlich sein.“

Umfassendere strategische Verankerung

Die Ministeriumsplanung fügt sich in Chinas übergeordneten 15. Fünfjahresplan (2026-2030) ein. Gemäß den Beschlüssen des 20. Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas, werden Zukunftsbranchen wie Quantentechnologie, Bioproduktion, Wasserstoff- und Kernfusionsenergie, Gehirn-Computer-Schnittstellen, verkörperte KI sowie 6G-Mobilkommunikation systematisch gefördert.

Zhang Linshan von der Chinesischen Akademie für makroökonomische Forschung betonte den paradigmensetzenden Charakter: „Diese Technologien – als prototypische Produktivkräfte neuer Qualität – stehen an der Schwelle zur Industrialisierung. Ihr strategischer Ausbau entscheidet über Chinas Rolle in der nächsten Technologierevolution.“

PuSongtao, Leiter der Forschung zu Zukunftsbranchen am China Center for Information Industry Development, sagte: „Es ist das erste Mal, dass Schlüsselbereiche der Zukunftsbranchen als neue wirtschaftliche Wachstumspunkte vorgeschlagen werden – dies stellt eine bedeutende Wendung dar.“

Erste Erfolge zeigen sich bereits: Das Volumen der chinesischen Bioproduktionsindustrie nähert sich der Ein-Billion-Yuan-Marke (141,5 Milliarden US-Dollar), wobei ihre Fermentationskapazitäten über 70 Prozent der weltweiten Gesamtproduktion abdecken. Jeffrey Sachs resümierte: „China positioniert sich in Schlüsseltechnologien der Zukunft – von kohlenstoffarmen Energielösungen bis zur Elektromobilität. Diese Ausrichtung wird das Wachstum nachhaltig stützen.“