Stabilisierende Rolle der Volkswirtschaft
Immer mehr internationale Institutionen heben ihre BIP-Prognosen für China an
Zum Jahresende 2025 haben zahlreiche internationale Organisationen und ausländische Finanzinstitute ihre Bruttoinlandsprodukt(BIP)-Prognosen für China sukzessive heraufgesetzt – ein Zeichen wachsenden Vertrauens in die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Chinesische Ökonomen sind überzeugt, dass China angesichts globaler Unsicherheiten auch 2026 weiterhin als Stabilitätsanker und Wachstumstreiber wirken werde. Die solide Wirtschaftsbasis, ausreichende politische Handlungsspielräume und strukturelle Modernisierung würden der Welt wertvolle Planungssicherheit bieten.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) veröffentlichte am Mittwoch in Beijing seinen jüngsten Weltwirtschaftsausblick und korrigierte die Wachstumsprognose für China auf 5,0 Prozent (2025) bzw. 4,5 Prozent (2026) nach oben – eine Anhebung um 0,2 bzw. 0,3 Prozentpunkte gegenüber der Oktober-Prognose. Der IWF führt dies auf makroökonomische Impulsmaßnahmen und niedrigere als erwartete Exportzölle zurück. Auch die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) erhöhte ihre China-Prognose für 2025 um 0,1 Prozentpunkte, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
Strukturelle Vorteile
Yu Miaojie, Präsident der Liaoning-Universität, verwies auf Chinas systemische Stärken: „Die sozialistische Marktwirtschaft bietet institutionelle Vorteile, der riesige Binnenmarkt schafft Nachfragevorteile, das hochentwickelte Industriesystem liefert Angebotsvorteile und jährlich fünf Millionen MINT-Absolventen sichern den Talentvorteil. Diese Grundlagen garantieren nachhaltige Entwicklung und machen China zum globalen Stabilitätsanker.“
Cao Heping, Ökonom an der Peking-Universität, ergänzte: „Zielgenaue makroökonomische Politiken sowie der durchdie Produktivkräfte neuer Qualität beschleunigte strukturelle Wandel werden Chinas Wirtschaft 2026 und darüber hinaus stabil auf solidem Kurs halten.“
Die technologische Aufholjagd lässt ausländische Investoren chinesische Assets neu bewerten. Das Chief Investment Office von UBS Global Wealth Management stellte in einer Mitteilung am Mittwoch fest: „Chinas Technologie-Sektor sticht als globale Top-Chance hervor. Starke Liquidität, privater Kapitalfluss und für 2026 erwartete Gewinnsteigerungen um 37 Prozent sollten den Schwung chinesischer Aktien tragen.“
Chris Torrens, Vorsitzender der britischen Handelskammer in China, hob am Dienstag die Marktdimension hervor: „China bietet Skaleneffekte – ein riesiger Absatzmarkt mit umfassender Produktion. Die Nähe zwischen Verbrauchern und Fertigung ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.“
Denis Depoux, Global Managing Director der Unternehmensberatung Roland Berger, betonte am Mittwoch die systemische Bedeutung: „In einer Phase marktlicher Volatilität und wachsender protektionistischer Tendenzen bietet Chinas Bekenntnis zu Multilateralismus, Freihandel und WTO-Reformen dem internationalen System entscheidende strategische Stabilität.“
Trotz geopolitischer Spannungen und handelshemmender Maßnahmen einiger westlicher Länder halte China seine dominante Position in globalen Lieferketten mit etwa 30 Prozent der weltweiten Industrieleistung. Die Exporte blieben ein kritischer Wachstumstreiber. Zudem stiegen Chinas Wareneinfuhr und -ausfuhr in den ersten elf Monaten 2025 auf 41,21 Billionen Yuan (5,82 Billionen US-Dollar) – ein Plus von 3,6 Prozent im Jahresvergleich, wie die Zollverwaltung mitteilte.













