Während der derzeit stattfindenden 12. Nationalen Spiele für Menschen mit Behinderung und der 9. Nationalen Special Olympics in China kommen an den Veranstaltungsorten, in Hotels und an Verkehrsknotenpunkten zahlreiche Assistenzgeräte zum Einsatz, die auf modernster Technologie für Menschen mit Behinderung basieren. Dazu gehören unter anderem Gebärdensprachdolmetscher und Rollstühle mit Gehirn-Computer-Schnittstelle.

Im Pazhou-Lab in Guangzhou in der südchinesischen Provinz Guangdong, das gemeinsam mit den benachbarten Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macau die Sportveranstaltungen ausrichtet, stellten Forscher neue Hilfsmittel vor, die speziell für die Spiele entwickelt wurden. Ein besonderes Highlight ist ein KI-gestützter Gebärdensprachdolmetscher, der mittlerweile in mehreren Hotels eingesetzt wird, in denen Athleten untergebracht sind.

Ergänzend dazu haben die Entwickler eine Gebärdensprach-Dolmetscher-App veröffentlicht. Nutzer mit Hörbeeinträchtigungen können so mit nur einem Knopfdruck einen Dolmetscher anfordern. Shi Chengchuan, Gründer und CEO von Voibook Technology, erklärte: „Nach dem Drücken der „Jetzt anrufen“-Taste wird man mit einem Gebärdensprachdolmetscher verbunden, der kostenfrei als Freiwilliger tätig ist. Bisher haben sich bereits 180 Dolmetscher aus dem ganzen Land auf unserer Plattform registriert.“

Eine weitere Innovation, die Athleten während der Spiele ausprobieren können, ist der Rollstuhl mit Gehirn-Computer-Schnittstelle (BCI). Das zugehörige Kopfband erfasst Signale aus Elektroenzephalografie, Elektrookulografie und Kopfbewegungen, sodass der Rollstuhl freihändig gesteuert werden kann. Durch einfache Aktionen wie Blinzeln oder Kopfneigen lassen sich Richtung und Geschwindigkeit kontrollieren.

„Man kann den Cursor mit Kopfbewegungen steuern, um Optionen auszuwählen, und mit einem Blinzeln einen Bestätigungsbefehl geben. Der Rollstuhl fährt dann automatisch vorwärts. Zum Drehen neigt man einfach den Kopf in die gewünschte Richtung“, erklärte Cai Honghua, Forscher am BCI Intelligence Research Center des Pazhou-Lab.

Laut Cai eröffnet der Rollstuhl Menschen mit schweren Behinderungen neue Selbstständigkeit. „Solange der Nutzer den Kopf bewegen und normal blinzeln kann, lässt sich der Rollstuhl vollständig ohne Hände bedienen. Das System überwacht zudem die Aufmerksamkeit und filtert unbeabsichtigtes Blinken heraus.“

Darüber hinaus kommen bei den Spielen sechsbeinige Führungsroboter, intelligente barrierefreie Systeme und weitere Hightech-Assistenzlösungen zum Einsatz, um die Zugänglichkeit für alle Teilnehmer zu verbessern.

Die vom 8. bis 15. Dezember stattfindenden 12. Nationalen Spiele für Menschen mit Behinderungen und 9. Nationalen Special Olympic Games umfassen insgesamt 46 Hauptwettbewerbe mit Rekordteilnehmerzahlen.