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Eheschließung und Familiengründung

Experten fordern politische Maßnahmen zur Steigerung der Heiratsrate

german.china.org.cn  |  
16.12.2025

Experten haben verstärkte politische und finanzielle Unterstützung für junge Menschen sowie entschlossene Maßnahmen zur Beseitigung von Diskriminierung am Arbeitsplatz gefordert, um eine heirats- und geburtenfreundliche Gesellschaft zu fördern.

Laut dem Nationalen Statistikamt ließen sich im Jahr 2024 etwa 6,1 Millionen Paare standesamtlich trauen.

Die Daten zeigen, dass die Zahl der Eheschließungen in den letzten Jahren schwankte, mit einem leichten Anstieg im Jahr 2023 nach einem kontinuierlichen Rückgang seit 2013. In den ersten drei Quartalen in diesem Jahr gab es nun wieder einen moderaten Zuwachs, wobei sich etwa 5,15 Millionen Paare registrieren ließen.

Vor diesem Hintergrund appellieren Experten und Bürger an die Regierung, durch mehr politische und finanzielle Unterstützung den Druck auf junge Menschen im heiratsfähigen Alter zu verringern und sie zur Eheschließung und Familiengründung zu ermutigen.

„Aus demografischer Sicht schrumpft die derzeitige heiratsfähige Bevölkerung Chinas – hauptsächlich die nach 1990 und 2000 Geborenen. Die Einstellung junger Menschen zur Ehe unterscheidet sich von der vorheriger Generationen. Sie neigen dazu, die Heirat aufzuschieben oder sich bewusst dagegen zu entscheiden“, sagte Jiang Quanbao von der Fakultät für Arbeitsökonomie der Capital University of Economics and Businessin Beijing.

Soziale Zwänge und sich wandelnde Normen beeinflussten ebenfalls die Entscheidung zur Heirat, so Jiang weiter. „Junge Menschen stehen unter finanziellem Druck durch Wohnkosten, ‚Brautpreise‘ sowie Kosten für Hochzeit und Kindererziehung. Zudem sind Frauen heute besser ausgebildet und streben nach beruflichem Erfolg.“ Die Gesellschaft sei zudem toleranter und offener gegenüber verschiedenen Einstellungen zur Ehe geworden, fügte er hinzu.

Um Heirats- und Geburtenraten zu erhöhen, haben die zuständigen Behörden bereits unterstützende Maßnahmen ergriffen, darunter eine Vereinfachung der Eheregistrierungsverfahren.

Seit Mai können Personen im heiratsfähigen Alter ihre Ehe am Ort ihrer Arbeit oder ihres Wohnsitzes registrieren lassen und sind nicht mehr auf ihren Heimatort gemäß dem Hukou-System (Haushaltsregistrierungssystem) angewiesen.

Im Juli wurde außerdem eine neue Richtlinie zur finanziellen Unterstützung eingeführt, die Familien jährlich 3.600 Yuan (ca. 511 US-Dollar) für jedes Kind unter drei Jahren gewährt.

Die kürzlich verabschiedeten Empfehlungen zur Ausarbeitung des 15. Fünfjahresplans Chinas (2026-2030) fordern ebenfalls, durch Optimierung unterstützender Politik und Anreize positive Einstellungen zu Ehe und Familiengründung zu fördern.

Jiang von der Capital University of Economics and Business betonte, dass die Ermutigung junger Menschen zur Heirat und Kindererziehung systematische Anstrengungen erfordere, einschließlich finanzieller Unterstützung, verbesserter öffentlicher Dienstleistungen und Wertevermittlung zur Ehe.

„Die Regierung könnte neuvermählten Paaren spezielle Wohnungsbeihilfen oder zinsgünstige bzw. zinsfreie Wohnungsbaudarlehen gewähren. Neben Kinderbetreuungsbeihilfen könnten auch Leistungen wie Heirats- und Ansiedlungszulagen oder Steuerermäßigungen für Paare geprüft werden“, so Jiang.

Jiang forderte zudem Verbesserungen der Kinderbetreuungsdienste und regte an, dass Schulen und Wohnviertel Vorträge für junge Menschen zu Themen wie Beziehungspflege und Bewältigung familiärer Spannungen organisieren könnten.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Heiratsrate,Arbeitsplatz,geburtenfreundlich