Hongkonger Regierung und Zivilgesellschaft bieten Opfern von Großbrand kostenlose Gesundheitsversorgung an
Ein Netzwerk von Gesundheitsfachkräften in der Sonderverwaltungszone Hongkong stellt den Opfern des tödlichen Brandes, der sich im vergangenen Monat im Stadtteil Tai Po ereignete, kostenlose medizinische Grundversorgung sowie Behandlungen der traditionellen chinesischen Medizin zur Verfügung.
Im Rahmen der Hilfs- und Wiederaufbaumaßnahmen hat die Stadt umfassende Unterstützungsmechanismen eingerichtet, um die Betroffenen nach der Tragödie zu begleiten. Seit Anfang Dezember vermitteln 18 Gesundheitszentren in verschiedenen Stadtbezirken die Opfer an Hausärzte. Ab dieser Woche sind auch Praktiker der traditionellen chinesischen Medizin in das Programm eingebunden. Anspruchsberechtigte Bewohner können bis zu drei kostenlose Arztbesuche in Anspruch nehmen.
„Es gibt eine beträchtliche Zahl von Bewohnern, die unter emotionalen Problemen, Schlaflosigkeit oder Angstzuständen leiden. Einige von ihnen haben sich zudem beim Entkommen vom Brandort leichte Verletzungen zugezogen und klagen über Schmerzen. All diese Leistungen können in den Notunterkünften angeboten und koordiniert werden. Aus diesen Erfahrungen haben wir erkannt, dass diese Dienste langfristig fortgeführt werden müssen. Deshalb haben wir in den Gesundheitszentren aller Bezirke Hotlines eingerichtet. Hongkong besteht aus 18 Bezirken, und wir hoffen, dass die Bewohner unabhängig davon, wohin sie ziehen, weiterhin Zugang zu einer Hotline haben, die sich um ihre gesundheitlichen Bedürfnisse kümmert“, erklärte Dr. Pang Fei-chau, leitender Kommissar des zuständigen Büros.
Rund 500 Gesundheitsfachkräfte aus dem privaten Sektor engagierten sich zunächst freiwillig in den temporären Notunterkünften, die zur Unterbringung der Betroffenen eingerichtet worden waren. Viele von ihnen haben sich inzwischen dem neuen Programm angeschlossen, um eine nachhaltige medizinische Betreuung sicherzustellen.
„Nachdem die Notunterkünfte geschlossen worden waren, haben wir den Privatsektor gefragt, wer bereit ist, sich langfristig als freiwilliger Arzt zu engagieren. Daraufhin haben mehr als 250 Ärzte signalisiert: ‚Ja, ich möchte die Betroffenen künftig in meiner Praxis betreuen‘“, so Pang weiter.
Zu den Freiwilligen zählt auch Dr. Ruby Lai Kit-chi, deren Praxis in fußläufiger Entfernung zum Wang Fuk Court liegt. In den vergangenen drei Wochen hat sie rund 150 betroffenen Bewohnern eine kontinuierliche medizinische Versorgung ermöglicht.
„Mehr als tausend Patienten lebten im Wang Fuk Court. Als wir am ersten Tag von dem Vorfall erfuhren, hat unser gesamtes Team sofort darüber nachgedacht, wie wir den Betroffenen helfen können. Wir haben zugesagt, sowohl die Konsultations- als auch die Medikamentengebühren zu erlassen. Mein Team und ich haben außerdem das Notunterkunftszentrum aufgesucht und unterstützen die betroffenen Bewohner bis heute. Viele von ihnen kommen weiterhin zu uns zurück, weil sie uns vertrauen“, sagte Dr. Lai, medizinische Direktorin des United Christian Nethersole Community Health Service.












