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US-Wissenschaftler

Chinas Aufstieg als Chance begreifen – nicht als Bedrohung

german.china.org.cn  |  
19.12.2025

Die Weltwirtschaft sei kein Nullsummenspiel – der Aufstieg Chinas sollte als Chance für alle begriffen werden, nicht als Bedrohung. Das betonte der renommierte US-Ökonom Jeffrey Sachs am Dienstag bei einem Fachgespräch.

Statt in antiquierten Konkurrenzmustern zu verharren, sollten die Länder weltweit durch regionale Kooperation gemeinsamen Wohlstand und nachhaltige Entwicklung anstreben, so der Direktor des Zentrums für Nachhaltige Entwicklung an der Columbia University.

Das traditionelle Nullsummendenken, das Sachs auf sozialdarwinistische Ideen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts zurückführt, sei heute weder zutreffend noch zielführend. „Die Vorstellung, das Leben sei zwangsläufig ein Kampf nach dem Motto ‚entweder sie oder wir‘, ist schlichtweg falsch“, mahnte der Wissenschaftler.

Moderner wirtschaftlicher Wohlstand speise sich nicht aus dem Wettbewerb um knappe Ressourcen, betonte er. Entscheidend seien vielmehr „Technologie, Kompetenzen und eine effektive Governance.“

Als beispielhaft hob Sachs dabei das chinesische Entwicklungsmodell hervor. Die systematische Planung im Fünf- und Zehnjahresrhythmus habe detaillierte Strategien für Schlüsselsektoren, Industrien und Zukunftstechnologien ermöglicht. Diese langfristige Ausrichtung habe China in zahlreichen innovativen Bereichen zu einem globalen Vorreiter werden lassen. Dieser Erfolg belege, wie nachhaltige Investitionen Wachstum generieren können, ohne dass dies zulasten anderer Länder gehe.

„Chinas Entwicklung sollte nicht als Bedrohung dämonisiert werden“, mahnte Sachs. Die häufig zu hörende feindselige Rhetorik stamme überwiegend von Personen, die das Land nie aus eigener Anschauung kennen. Sein Rat an den US-Kongress fiel entsprechend eindeutig aus: „Besorgen Sie sich einen Pass, sehen Sie sich die Welt an – und urteilen Sie auf Basis der Realität.“

Für die Zukunft plädierte der Ökonom entschieden für eine Abkehr von der Konfrontation und eine Hinwendung zur Kooperation. „Ich stelle mir eine Welt regionaler Zusammenarbeit vor, in der Regionen intern integriert sind, aber einander offen bleiben“, so seine Vision. „Eine auf Abstimmung und Zusammenarbeit basierende internationale Ordnung wäre nicht nur nachhaltiger als Modelle geopolitischer Rivalität oder einseitiger Dominanz – sie wäre auch für alle Beteiligten entwicklungsförderlicher.“


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Aufstieg,Chance