Zahlreiche Regionen in ganz China haben zum Jahresende umfassende Konsuminitiativen gestartet. Mit diversen Werbeaktionen und Erlebniskampagnen in den Bereichen Einzelhandel, Kultur, Tourismus, Sport und Dienstleistungen sollen die Binnennachfrage belebt und die Vitalität des heimischen Verbrauchermarkts gestärkt werden.

Experten verweisen darauf, dass die Jahresendphase für die Konsumaktivitäten von zentraler Bedeutung sei. Die jahresübergreifenden Kampagnen, kombiniert mit Einkaufsgutscheinen und groß angelegten Promotionen, unterstreichen die Rolle des Konsums als wirtschaftlichen „Stabilitätsanker“.

Die Stadt Wuhan in der zentralchinesischen Provinz Hubei hat eine auf mehrere Monate angelegte Konsumkampagne initiiert, die noch bis Ende Februar 2026 läuft und mehr als 300 thematische Aktivitäten in Winter und Frühjahr umfasst. Die Maßnahme stehe im Einklang mit dem Entwicklungsplan der Stadt, sich bis 2027 zu einem internationalen Konsumzentrum zu entwickeln, wie das örtliche Handelsamt mitteilte.

Das Kaufhaus Shanghai No.1 Yaohan starteteam Samstag seine jahresübergreifende Verkaufsaktion. Die traditionell auf den 31. Dezember und 1. Januar konzentrierte Promotion wurde in diesem Jahr auf elf Tage ausgeweitet.

Wang Peng von der Beijinger Akademie der Sozialwissenschaften betonteam Sonntag, die gebündelten Konsumanreize zum Jahresende seien entscheidend für die Stabilisierung der gesamtwirtschaftlichen Grundlage.

„Einerseits stimulieren die Kampagnen das Wachstum verschiedener Branchen und fördern einen reibungsloseren Ablauf der Lieferketten. Andererseits stärken sie das Marktvertrauen, motivieren Unternehmen zu Anpassungen in Produktion und Investitionen, stabilisieren Beschäftigung und Kapitalausgaben und tragen so zu einer soliden Wirtschaftsentwicklung bei“, so Wang.

Parallel erproben einige Regionen neue Konsummodelle, etwa durch die gezielte Förderung wintertypischer Angebote oder die Fortführung von Inzahlungnahmeprogrammen für Gebrauchsgüter, die 2025 eingeführt wurden, um die Kauflaune aufrechtzuerhalten.

Zhang Yi, Vorstandsvorsitzender des iiMedia Research Institute, schilderte am Sonntag seine Eindrücke aus großen Einkaufsvierteln in Beijing und Guangzhou: „Im Wanbo-Zentrum in Guangzhou, dem zweitgrößten Geschäftsbezirk der Stadt, standen um 13:30 Uhr noch immer Gäste vor Restaurants Schlange. Das hat mich überrascht und zeigt deutlich, dass die Konsumdynamik spürbar zunimmt.“

Solche Beobachtungen vor Ort spiegeln eine breitere Erholung der Verbraucherstimmung wider – ein Trend, der auch auf politischer Ebene unterstützt wird.

Das chinesische Handelsministerium kündigte zum Beispiel auf einer Sitzung am Samstag verstärkte Anstrengungen an, um den Konsum anzukurbeln, das Angebot hochwertiger Waren und Dienstleistungen auszuweiten und das Potenzial des Dienstleistungssektors weiter zu erschließen.

Diese Schritte stehen im Einklang mit den makropolitischen Leitlinien der Zentralregierung. Bei der Erläuterung der Ergebnisse der Zentralen Wirtschaftsarbeitskonferenz 2025 hatte ein Beamter am 16. Dezember erklärt, die Ausweitung der Binnennachfrage werde im kommenden Jahr oberste Priorität haben, wobei der Konsum durch strukturelle Impulse und abgestimmte Maßnahmen von Angebots- und Nachfrageseite gestärkt werden solle.

Zhang wies abschließend darauf hin, dass durch das Zusammenspiel nationaler Politik, regionaler Initiativen, unternehmerischer Angebote und digitaler Plattformen die Bereitschaft der Verbraucher zur Teilnahme und ihr Konsumvertrauen spürbar gestärkt würden.