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Fördermaßnahmen zeigen Wirkung

China bleibt attraktiv für Auslandskapital

german.china.org.cn  |  
25.12.2025

China setzt auf eine verstärkte Marktöffnung und gezielte Anreize für Schlüsselindustrien. Während ausländische Direktinvestitionen im November deutlich anzogen, blicken mehrere multinationale Konzerne optimistisch auf das langfristige Potenzial des chinesischen Marktes.

Die jährliche Zentrale Wirtschaftskonferenz in Beijing hat Anfang dieses Monats die Weichen für die kommenden Jahre gestellt. Im Fokus stehen die stetige Förderung der institutionellen Öffnung, die geordnete Ausweitung des Dienstleistungssektors und die konsequente Weiterentwicklung des Freihandelshafens Hainan.

Neue Anreize für grüne Technologie und High-Tech

Ein zentraler Baustein dieser Strategie ist die Neufassung des „Branchenkatalogs zur Förderung ausländischer Investitionen (2025)“, der am kommenden 1. Februar in Kraft treten wird. Wie das chinesische Handelsministerium mitteilte, umfasst der aktualisierte Katalog nun 1.679 Einträgen – ein Nettozuwachs von 205 Einträgen im Vergleich zur Version von 2022. Zudem wurden 303 bestehende Einträge überarbeitet. Ein Sprecher des Ministeriums erklärte, die Änderungen zielten darauf ab, ausländische Investitionen in die Bereiche fortschrittliche Fertigung, moderne Dienstleistungen, Hochtechnologie und umweltfreundliche Sektoren zu lenken und gleichzeitig den Kapitalfluss in die zentralen, westlichen und nordöstlichen Regionen zu fördern.

Optimismus bei multinationalen Konzernen

Führungskräfte global agierender Unternehmen begrüßen diese Signale. Anna An, Präsidentin von Henkel China, betonte, dass die auf der Wirtschaftskonferenz festgelegten Prioritäten – darunter die Stärkung der Binnennachfrage und innovationsgetriebenes Wachstum – den Weg für eine qualitativ hochwertige Entwicklung ebnen. Henkel hat bereits 2025 mehrere neue Innovations- und Produktionsstätten in China, insbesondere im Jangtse-Delta, in Betrieb genommen.

Auch der US-Textil- und Chemieunternehmen Milliken & Co. setzt auf Expansion. Unter dem Leitbild „Lokalisierung – China bedient Asien“ will das Unternehmen seine technischen Kapazitäten und Lieferketten vor Ort stärken. Simon Oram, Vizepräsident der Sparte Beschichtungsadditive bei Milliken, bezeichnet China nicht nur als einen der größten Märkte, sondern auch als ein dynamisches Zentrum für Innovationen der grünen Technologie. Das Unternehmen erweitert sein Engagement über traditionelle Industriebeschichtungen hinaus auf Bereiche wie Klebstoffe, Tinten und Verbundwerkstoffe.

Die Stimmung in den Chefetagen deckt sich mit den jüngsten Wirtschaftsdaten. So verzeichneten die ausländischen Direktinvestitionen (FDI) im November einen deutlichen Sprung um 26,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. In den ersten elf Monaten des Jahres 2025 beliefen sich die tatsächlich genutzten Auslandsinvestitionen auf insgesamt 693,18 Milliarden Yuan (ca. 98,45 Milliarden US-Dollar).

Als Chinas Freihandelshafen Hainan letzte Woche sein eigenes Zollsystem einführte, gründete die deutsche Siemens Energy AG eine neue Niederlassung in Danzhou auf der Insel. Geplant ist der Bau eines Montage- und Servicezentrums für Gasturbinen, das 2027 in Betrieb genommen werden soll. Jörn Schmücker, Senior Vice President für Gasdienstleistungen bei Siemens Energy, sagte, diese Maßnahme stehe im Einklang mit der Vision der Freihandelszone Hainan, sich zu einem neuen Zentrum für Offenheit und internationale Zusammenarbeit zu entwickeln.

Stabilisierung der Rahmenbedingungen

Experten sehen in der verbesserten Planbarkeit einen entscheidenden Faktor für den Aufschwung. Chen Jianwei, Forscher an der Universität für Internationale Wirtschaft und Handel in Beijing, wies darauf hin, dass der erleichtere Marktzugang und ein verbessertes Geschäftsumfeld das Vertrauen globaler Akteure gestärkt haben.

Zusätzlich sorgen makroökonomische Faktoren für Rückenwind. Laut Zhang Jianping, stellvertretender Direktor des akademischen Ausschusses der Chinesischen Akademie für Internationalen Handel und Wirtschaftliche Zusammenarbeit, entspannt sich das Verhältnis zwischen den USA und China tendenziell, während ein stabilerer Renminbi und die Lockerung der US-Geldpolitik das Investitionsklima zusätzlich verbessern. „Diese Faktoren tragen dazu bei, die globalen Kapitalströme wiederzubeleben und Chinas grundlegende Attraktivität allmählich wieder in den Fokus zu rücken“, sagte er.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Fördermaßnahmen,China,Auslandskapital,High-Tech