Die People's Bank of China (PBC) hat einen Aktionsplan zur Stärkung des Management- und Dienstleistungssystems des digitalen Yuan sowie zum Ausbau der zugehörigen Finanzinfrastruktur verabschiedet. Der Plan trete am Donnerstag, dem 1. Januar 2026, offiziell in Kraft, wie ein Sprecher der Notenbank mitteilte.

„Die Beschlüsse des Zentralkomitees der KP Chinas zum 15. Fünfjahresplan für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung (2026-2030) betonen den beschleunigten Ausbau der finanziellen Stärke Chinas und die stetige Weiterentwicklung des digitalen Yuan. Dies gibt uns die strategische Ausrichtung für die kommende Phase“, erläuterte PBC-Vizepräsident Lu Lei am Montag.

Die neue Generation des digitalen Yuan – mit aktualisiertem Messrahmen, Managementsystem, Betriebsmechanismen und Ökosystem – werde zum Jahresbeginn 2026 eingeführt.

Mit der Maßnahme reagiert man laut Lu auf neue Anforderungen der Realwirtschaft und des Finanzsystems an Ausgabe, Umlauf und Nutzung der Digitalwährung. Sie trage der historischen Entwicklung des internationalen Währungssystems Rechnung und steigere Qualität, Effizienz und Dienstleistungsfähigkeit im Management der Währung.

Der Aktionsplan werde die Sicherheit, Stabilität und Effizienz der Digitalwährung stärken, Chinas Rolle im globalen Finanzsystem ausbauen und eine offene, inklusive Lösung für grenzüberschreitenden Handel und Investitionen bieten, so Dong Shaopeng, leitender Forscher am Chongyang-Institut für Finanzstudien der Renmin-Universität, am Montag.

Die Pilotprojekte zum digitalen Yuan hätten bereits deutliche Erfolge gezeigt: die chinesische Digitalwährung nehme unter vergleichbaren Zentralbankprojekten international eine Vorreiterrolle ein.

Nach Angaben der PBC hat sich das Ökosystem des digitalen Yuan in China konsolidiert. Das kumulierte Transaktionsvolumen erreichte bis Ende November 16,7 Billionen Yuan (rund 2,38 Billionen US-Dollar). Bis dahin wurden insgesamt 3,48 Milliarden Transaktionen abgewickelt und 230 Millionen persönliche Wallets über die offizielle App eröffnet.

Die gemeinsam mit der Hongkonger Währungsbehörde und weiteren Partner-Zentralbanken entwickelte mBridge-Plattform für den Einsatz mehrerer digitaler Zentralbankwährungen habe bisher 4.047 grenzüberschreitende Zahlungen mit einem Gesamtwert von umgerechnet 387,2 Milliarden Yuan abgewickelt. Der digitale Yuan habe dabei einen Anteil von etwa 95,3 Prozent am gesamten Transaktionswert.

„Der digitale Yuan bietet eine strategische Antwort auf die Umbrüche im globalen Handels- und Investitionsumfeld“, betonte Bian Yongzu, geschäftsführender stellvertretender Chefredakteur der Fachzeitschrift Modernisierung des Managements, am Montag. „Seine Effizienz kommt nicht nur Händlern und Investoren weltweit zugute, sondern optimiert gesamte Wertschöpfungsketten – insbesondere durch die Integration neuer Instrumente wie Smart Contracts.“

Mit der Vertiefung der finanziellen Öffnung Chinas unterstütze der digitale Yuan zudem die Sicherheit und effiziente Nutzung von Kapital und trage so zur weiteren Öffnung des Landes bei, so Bian.

Bereits im September 2025 hatte das Internationale Operationszentrum für den digitalen Yuan in Shanghai seinen Betrieb aufgenommen. Drei Kernplattformen wurden dort vorgestellt: eine grenzüberschreitende digitale Zahlungsplattform, eine Blockchain-Dienstplattform und eine Plattform für digitale Vermögenswerte.

„Die grenzüberschreitende Nutzung des digitalen Yuan wird schrittweise ausgeweitet, Kosten gesenkt und durch technologische Weiterentwicklung den Handel und Investitionen erleichtern“, schloss Lu. „Sie fördert Innovationen im Offshore-Finanzbereich und treibt eine hochwertige, regelbasierte Öffnung voran.“