Von Yan Xinxia
Das inoffizielle Zusammentreffen hoher Beamter der 13.
APEC-Ministerkonferenz wurde am Nachmittag des 15. September im
Internationalen Konferenzzentrum Shanghais abgeschlossen. Weil die
Teilnehmer beim Meinungsaustausch eine positive Einstellung
eingenommen haben, konnte dieses Zusammentreffen einen Tag
vorfristig beendet werden.
Um
19 Uhr gewährte Wang Guangya, Vorsitzender des inoffiziellen
Zusammentreffens hoher Beamter und stellvertretender Außenminister
Chinas, den Journalisten im internationalen Nachrichtenzentrum ein
Interview.
Journalist: Man hat erfahren, dass sich die APEC auf eine spezielle
antiterroristische Konferenz vorbereitet und die USA vorhaben,
andere APEC-Mitgliedsländer etwas dafür versprechen zu lassen.
Könnten Sie Näheres dazu sagen?
Wang Guangya: Das terroristische Ereignis vom 11. September hat die
Aufmerksamkeit der Welt auf sich gelenkt. Die APEC-Konferenzen in
Shanghai sind das erste wichtige Zusammentreffen von
Regierungschefs danach. So ist es selbstverständlich, dabei über
den Antiterrorismus zu sprechen. Aber dass die APEC-Konferenzen ein
wirtschaftliches Symposium sind, wurde dadurch nicht geändert. Denn
man wird vor allem darüber diskutieren, wie die wirtschaftliche
Kooperation im asiatisch-pazifischen Gebiet verstärkt und die
gemeinsame Prosperität verwirklicht werden kann.
Nach dem Ereignis vom 11. September hat der Sicherheitsrat der UNO
über das antiterroristische Problem diskutiert. So wäre es
unverständlich, wenn die APEC-Konferenzen das ignorieren würden.
Außerdem ist es der gemeinsame Wunsch der APEC-Mitgliedsländer,
Meinungen über den Antiterrorismus auszutauschen. Als Gastgeberland
der APEC-Konferenzen 2001 will China auch über den Antiterrorismus,
insbesondere über die internationale Zusammenarbeit in diesem
Bereich, diskutieren.
Journalist: Kann man sagen, dass die APEC-Konferenzen 2001 in
Shanghai ein Markstein in der Entwicklung der APEC ist? Wie kann
man die Entwicklung der APEC verstehen?
Wang Guangya: Seit ihrer Gründung im Jahr 1989 hat die APEC zur
wirtschaftlichen Kooperation zwischen ihren Mitgliedsländern große
Beiträge geleistet. In diesem ersten Jahr des neuen Jahrhunderts
stehen mehr Herausforderungen dem asiatisch-pazifischen Gebiet
bevor. So ist die Verstärkung der Kooperation zwischen den
APEC-Mitgliedsländern von größerer Bedeutung, besonders weil in den
letzten Jahren in manchen Mitgliedsländern das wirtschaftliche
Wachstum sich verlangsamt hat oder sogar eine wirtschaftliche
Rezession entstanden ist. Dabei spielt die APEC eine unersetzbare
Rolle. Als Gastgeberland hofft China natürlich, dass die
APEC-Konferenzen in Shanghai die Entwicklung der APEC in den
kommenden Jahren kräftig vorantreiben können.
Seit der Gründung der APEC gab es einige Konferenzen, die dank
ihrer Bedeutung „Marksteine“ genannt werden. So z.B. die
Seattle-Konferenz. Auf dieser Konferenz wurde die höchste
APEC-Konferenz von der Ebene der Minister auf die Ebene der
Regierungschefs gehoben. Die APEC-Konferenzen in Shanghai sollen
für die Entwicklung der APEC nicht nur in diesem Jahr, sondern auch
in den nächsten Jahren eine solide Grundlage schaffen. In diesem
Sinne kann man sagen, dass sie von der Bedeutung eines Marksteins
sind.
Journalist: Gibt es Vertreter aus Taiwan bei der Diskussion über
die bilaterale Handelsliberalisierung? Welche Maßnahmen wird China
in diesem Bereich ausarbeiten?
Wang Guangya: Während den APEC-Konferenzen 2001 sind wir mit den
Vertretern aus Taiwan in Kontakt getreten. Wir tauschen Meinungen
nur über allgemeine APEC-Fragen, nicht speziell über die
Verstärkung des Handels beiderseits der Taiwan-Straße aus. Aber
weil China und Taiwan (China) bald Mitglieder der WTO werden, soll
man sehen, dass es ein gemeinsamer Wunsch beider Seiten der
Taiwan-Straße ist, den Wirtschafts- und Handelsaustausch einen
Schritt weiter voranzutreiben.
Journalist: Welche Themen waren beim heutigen inoffiziellen
Zusammentreffen hoher Beamter am wichtigsten? Werden die anwesenden
hohen Beamten nach der Konferenz darüber weiter diskutieren? Können
Sie abschließend mitteilen, was die „Deklaration der
Regierungschefs“ möglicherweise betreffen wird?
Wang Guangya: Die Hauptaufgabe dieser Konferenz von heute war es,
auf die Konferenzen der Minister und der Regierungschefs
vorzubereiten. Alle Teilnehmer, ob aus den entwickelten Ländern
oder aus den Entwicklungsländern, haben den Wunsch nach gemeinsamer
Prosperität zum Ausdruck gebracht. Die Konferenz wurde einen Tag
vorfristig beendet, weil es keine großen Meinungsverschiedenheiten
zu den Anträgen gab. Morgen wird man die Dokumente zum letzten Mal
bearbeiten.
Was die „Deklaration der Regierungschefs“ vom 21. September
betrifft, soll sie weitblickend sein, weil dieses Jahr das erste
Jahr des 21. Jahrhunderts ist. Außerdem soll sie dazu beitragen,
dass die ganze Welt über die Wirtschaftsentwicklung des
asiatisch-pazifischen Gebiets voller Zuversicht ist.
(www.china.org.cn/18. Oktober 2001)