Von Yan Xinxia
Die Konferenz des ABAC (Asia Pacific Economic Cooperation Business
Council) fand als wichtiger Bestandteil des Gipfeltreffens der APEC
am 18. Oktober statt. In den vergangenen fünf Jahren spielte das
ABAC bei Untersuchung und Sammlung von Vorschlägen eine wichtige
Rolle und diente als Bindeglied und Brücke zwischen
wirtschaftlichen Unternehmen in den APEC-Länden bzw. –Gebieten und
deren Führern. Vor der Eröffnung der Konferenz des ABAC hat
www.china.org.cn Qin Xiao, den Vorsitzenden des ABAC und
Vorstandsvorsitzenden der Kommerziellen Unternehmungsgruppe
interviewt.
Frage: Wie treibt das ABAC die Entwicklung der APEC voran?
Qin: Das ABAC wurde im November 1995 gegründet. Ursprünglich wollte
man dadurch den Stimmen von Unternehmen Gehör schenken. Wie allen
bekannt ist, bilden die Unternehmen die treibende Kraft bei der
Liberalisierung von regionaler Wirtschaft und regionalem Handel.
Die Führer und Regierungsbeamten sollen bei der Ausarbeitung der
Politik für die Unternehmen die Meinungen von Unternehmen
anhören.
Das ABAC hat 21 Mitgliedsgruppen, jede Mitgliedsgruppe hat drei
Vertreter, zu denen auch ein Vertreter aus kleinen und mittelgroßen
Unternehmen gehört. Die Vertreter werden von den Führern des
Mitgliedslandes bzw. -gebietes der APEC ernannt. Ihre Hauptaufgabe
ist es, jedes Jahr die Verwirklichung des Handelsziels zu
überprüfen. Die Funktion des ABAC besteht hauptsächlich darin, nach
der letzten Runde der Diskussion den Führern einen Bericht über die
Meinungen der Unternehmen vorzulegen.
Frage: Können Sie bezüglich der 25 Vorschläge den Inhalt des
Dialogs zwischen dem ABAC und den Führern der APEC näher
vorstellen?
Qin: Der Dialog mit den Führern bezieht sich hauptsächlich auf den
Diskussionsbericht, der im vorigen Monat abgeschlossen wurde.
Dieser Bericht wurde von den Wirtschaftsvertretern an den
jeweiligen Führer weitergegeben. Der direkte Dialog umfasst fünf
Sachthemen, konkret gesprochen: 1. Investition und Handel; 2.
Finanz; 3. Technik; 4. Kleine und mittelgroße Betriebe; 5.
Kontrolle. Der Dialog dreht sich um drei „wie“: Wie wird die
Öffnung des Marktes vorangetrieben? Wie sieht der Aufbau von
Fähigkeiten aus (z.B. Arbeitskraft, Makro- und Mikro-Verwaltung)?
Wie sieht die Beteiligung am Prozess der APEC aus? Gibt es einen
weitgehenden Beteiligungsprozeß? D.h.: Am Prozess der APEC sollen
nicht nur Großbetriebe, sondern auch mittelgroße und kleine
Betriebe, nicht nur die in der Wirtschaft Beschäftigten, sondern
auch die Öffentlichkeit teilnehmen. Sie sollen nicht nur daran
teilnehmen, sondern auch einen Beitrag dazu leisten und davon
profitieren
Frage: Welche Vorschläge in bezug auf die wirtschaftliche
Globalisierung hat das ABAC auf der diesmaligen Konferenz gemacht?
Welche Prognose über Finanzrisiken hat ABAC gemacht?
Qin: Die wirtschaftliche Globalisierung ist eine zwangsläufige
Tendenz, auf die die Wirtschaft sehr achtet. Sie ist eine wichtige
Voraussetzung zur Verbesserung der Nutzung von Ressourcen. Die
wirtschaftliche Globalisierung soll kein Selbstzweck sein, sie soll
ein gezielter, angeleiteter, koordinierter Prozeß der
Zusammenarbeit sein. Wie allen bekannt, ist der Finanzmarkt sehr
empfindlich. Wir achten sehr auf die Finanzschwankungen und
potenzielle Krisen. Wir fördern einerseits die Öffnung der Finanz,
andererseits legen wir Wert auf Stabilität. Wie können wir das
erreichen? In diesem Zusammenhang betonen wir den Aufbau von
Fähigkeiten, bei denen es sich um die Heranbildung von
Arbeitskräften, die Ordnung, die Verwaltung von Firmen, die
Kontrolle und Verwaltung von Banken handelt. Nur dadurch kann die
gesunde und geregelte Entwicklung des Finanzmarktes gewährleistet
werden. Die Finanzkrise ist allerdings nicht voraussagbar. Deshalb
müssen wir den internationalen Finanzmarkt und Devisenmarkt ständig
beobchten. Darin ist die kontrollierende und untersuchende Funktion
des ABAC begründet.
Frage: Hat das ABAC den Führern vorgeschlagen, welche Maßnahmen
Industrie und Handel in der Zeit der wirtschaftlichen Instabilität
ergreifen sollen? Gibt es Diskussionen über die Wirtschaft und die
Unternehmen Chinas ? Welche Erwartung haben Sie als Vertreter von
Industrie und Handel an die APEC?
Qin: Die Aufgabe des ABAC besteht darin, Ratschläge zur Erreichung
des Ziels des Handels und zur Liberalisierung des Handels
aufzustellen. China ist diesmal das Gastgeberland und seine
wirtschaftliche Situation ist gut Wir wissen, dass viele
Unternehmer und Investoren deshalb nach China gekommen sind, weil
sie sich mit der Investitionsumgebung vertraut machen wollen.
Von der APEC erwarten wir: Wir hoffen, dass erstens die in der
Bogor-Erklärung vorgesehenen Ankündigungen trotz schlechter
Konjunktur in diesem Jahr durchgeführt werden; zweitens wird durch
Zusammentreffen und Unterredungen nicht nur der Prozeß der APEC
vorangetrieben, sondern auch die wirtschaftliche Lage verbessert,
wie z.B. Maßnahmen gegen die Finanzkrise ergriffen.
Als gutes Beispiel für die Umsetzung der vom ABAC gemachten
Vorschläge sei die Geschäftsreisekarte genannt. Das
Außenministerium Chinas wird verkünden, dass China in diesem Jahr
an der Geschäftsreisekarte teilnehmen wird. Das ist das Ergebnis
der gemeinsamen Bemühungen von Staatlicher Wirtschaftskommission
und anderen Institutionen. Diese Karte erleichtert erheblich den
chinesischen Geschäftsleuten ihren internationalen
Geschäftsverkehr.
Frage: Die Handelsliberalisierung und die wirtschaftliche
Zusammenarbeit werden als „zwei Räder“ der APEC bezeichnet. Aber
tatsächlich wird die Handelsliberalisierung eher betont und
durchgeführt. Warum?
Qin: Eine Wirtschafts- und Handelszone ist eine wirtschaftliche
Körperschaft, die auf zwei Ebenen angesiedelt ist: Auf der einen
Ebene handelt es sich um Markt und Kooperation. Diese bezieht sich
auf die Zusammenarbeit zwischen den Investoren, die
grenzüberschreitende Investitionen tätigen, und auf die
wirtschaftliche Arbeitseinteilung in der Planung und auf die
Verwendung von Ressourcen. Der Markt bezieht sich auf die Öffnung
des Markts; auf der anderen Ebene geht es um die Handlung der
Regierungen. Die Arbeit auf den beiden Ebenen kann nicht vollkommen
koordiniert sein. Gerade dehalb betont das ABAC, dass „die Öffnung
von Märkten, der Aufbau von Fähigkeiten und die allseitige
Beteiligung eine Einheit bilden“. Keine Komponente darf fehlen.
(www.china.org.cn/24. Okotber 2001)