„Die Erfahrungen durch das Auslands-Studium sind sehr wichtig für
mich. Zum einen kann ich vom aktuellen Stand der modernen
Wissenschaften im Ausland profitieren. Zum anderen kann ich mein
Blickfeld erweitern. Das wird mir bei meinem künftigen Job
helfen.“
Gegenwärtig gehen pro Jahr etwa 80.000 Chinesen zum Studium ins
Ausland. Die Zahl ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich um
etwa 15 Prozent jährlich gestiegen. Lieblings-Studienort der
Chinesen sind die USA. Allein im Studienjahr 1999/2000 waren 54.000
Chinesen an amerikanischen Universitäten eingeschrieben.
Neben den USA sind Japan, Kanada, Australien, Großbritannien,
Neuseeland, Deutschland und Frankreich beliebte Studienorte.
Die zunehmende Zahl der im Ausland studierenden Chinesen steht in
unmittelbarem Zusammenhang mit der stabilen Wirtschaftsentwicklung
des Landes. Denn die Kosten für ein Studium - egal in welchem Land
- sind immens. Ein Chinese, der im Ausland studieren will, muss mit
Kosten zwischen 80.000 und 250.000 Yuan, etwa zwischen 10.000 und
30.000 Euro, pro Jahr rechnen. Dabei sind die Ausgaben in den USA,
Kanada und Großbritannien höher als in den anderen Ländern. Mit den
wachsenden Einkommen in China können es sich jedoch immer mehr
chinesische Familien leisten, die Kinder ins Ausland zu
schicken.
Die Tochter von Frau Wu Huifen studiert zur Zeit in Kanada.
„Ehrlich gesagt, das Einkommen ist höher als früher. Mein Mann und
ich haben deshalb beschlossen, unsere Tochter im Ausland weiter
studieren zu lassen. Das Geld dafür haben wir gespart. Das Studium
im Ausland ist für unsere Tochter von großer Bedeutung. Diese
Erfahrung fördert ihre Entwicklung und bereichert sie ein ganzes
Leben lang. Deshalb unterstützen wir als Eltern das Studium im
Ausland.“
Die Studienmöglichkeiten im Ausland sind für junge Chinesen besser
geworden. Viele Länder haben den Zugang für chinesische Studenten
erleichtert. So hat zum Beispiel Deutschland in Beijing eine
akademische Prüfstelle (APS) eingerichtet, was den Zeitaufwand für
das Visum deutlich verringert.
Viele Chinesen, die im Ausland studiert haben, kehren nach dem
Studienabschluss nach China zurück. Manche gründen eigene
Unternehmen, andere arbeiten in der Regierung, an Hochschulen und
Universitäten oder in Forschungsinstituten. Sie alle tragen
maßgeblich zur positiven Entwicklung der chinesischen Wirtschaft
bei.