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11. 04. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Hainan will unbewohnte Inseln entwickeln

Schlagwörter: Hainan ,Inseln , unbewohnte

Hainan, eine Inselprovinz in Südchina, plant im Verlaufe dieses Jahres sechs unbewohnte Inseln touristisch zu erschließen, wie lokale Offizielle sagen. Insider warnen vor wirtschaftlichen Gefahren für Investoren.

"Sechs Inseln sollen für den Tourismus erschlossen werden", sagte Zhao Zhongshe, Leiter des Amts für das Meer und die Fischerei der Provinz Hainan. Er betonte, dass dort keine Immobilienprojekte geplant seien. Eine Zählung in den 1980er-Jahren hatte ergeben, dass China über mehr als 6500 unbewohnte Inseln verfügt. Dies sind rund 93,8 Prozent aller chinesischer Inseln. Die Ergebnisse einer neuen Untersuchung werden noch in diesem Jahr erwartet.

Zwischen 2003 und 2005 erlebten Chinas Eilande an den Küstenregionen eine rasche Entwicklung, die jedoch aus Gründen des Landschaftsschutzes bald abgebremst wurde. Am 1. März 2010 führte China schließlich ein Gesetz zum Schutz von Inseln ein. Dieses erlaubt die Entwicklung von unbewohnten Inseln, wenn die Provinzregierung oder der Staatsrat eine solche genehmigt. Dabei müssen strenge Umweltvorgaben eingehalten werden.

Allerdings scheint eine touristische Erschließung mit dem Umweltschutz nicht leicht zu verbinden zu sein. Gemäß Duan Deyu, Vizedirektor des Amts für das Meer und Fischerei in der touristischen Stadt Sanya im Süden von Hainan, zerstören und stehlen Taucher die Korallen. "Wir führen zwar Kontrollen durch. Doch bei einer so hohen Zahl von Besuchern ist dies schwierig", sagte Duan. Die unbewohnten Inseln seien über ein größeres Gebiet verteilt, was ihren Schutz noch schwieriger gestalte.

Ein Beamter, der für die Entwicklung der Insel Wuzhizhou, eine der sechs Inseln, die entwickelt werden sollen, verantwortlich ist, warnte vor wirtschaftlichen Risiken für Investoren. "Um touristische Anlagen aufzubauen, braucht es genügend Geld und einen durchdachten Plan", sagte er.

Dies zeigt sich etwa am Beispiel von Chen Xiaoxian aus der ostchinesischen Provinz Zhejiang. Sie hatte 2004 begonnen, die Dazhuyu-Insel zu erschließen, welche vor der Küste von Zhejiang liegt. Dabei investierte sie mehr als vier Millionen Yuan. "Es war sehr teuer. Alleine die Anlieferung von einem Kubikmeter Sand kostete über 100 Yuan", sagte sie. 2007 wurde das Projekt schließlich aufgegeben.

Geng Xiangkui, Professor an der Meeresuniversität von Zhejiang, stellte fest, dass die Entwicklung umsichtig und mit sorgfältig ausgearbeiteten Plänen ausgeführt werden soll. "Ein großes Augenmerk sollte auch auf die Erhaltung der wild lebenden Tiere und Pflanzen gerichtet werden", sagte er. Duan Deyu schlug vor, dass die lokalen Regierungen die Erschließung durchführen. Eine Freiwilligen-Organisation aus Sanya mit dem Namen Blaue Schleife hat bisher auf den unbewohnten Inseln aufräumarbeiten durchgeführt. "Ich hoffe, dass sich mehr Freiwillige für den Schutz der Inseln einsetzen", sagte er.

Quelle: Xinhua

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