In der letzten Zeit sei Asien, so Chinas Staatspräsident Hu Jintao in seiner Eröffnungsrede fürs Bo'ao Asien-Forum, einer Reihe wirtschaftlicher und natürlichen Katastrophen ausgesetzt gewesen, wie etwa der asiatischen und der Weltfinanzkrise, den Tsunamis im Indischen Ozean und dem Erdbeben in Sichuan. Mit Solidaritäten in Asien könnte man jedoch gemeinsam diese Herausforderungen meistern. Am 11. März erschütterten ein verheerendes Erdbeben und der darauf folgende Tsunami Japan. Doch mit Hilfe der asiatischen Gemeinschaft, zu der auch China gehöre, könnten die Japaner ihre Heimat wieder aufbauen, so Hu.

Zudem bekräftigte der chinesische Staatschef, dass Asien momentan immer noch mit vielen Problemen konfrontiert sei, wie die Strukturprobleme der Wirtschaft, Ungleichgewichte der Entwicklung und regionale Sicherheitsfragen. Daraufhin rief Hu die teilnehmenden Länder dazu auf, die Zusammenarbeit auszubauen und das gegenseitige Vertrauen zu vertiefen. Ihm zufolge sollen alle Länder die Kulturen der anderen Länder respektieren und freundliche Beziehungen pflegen. Die Entwicklungsmodelle seien umzuwandeln und alle Länder sollen sich ihre Entwicklungschancen mit anderen teilen. "Die Länder sollen einander helfen. Die größeren den kleineren, die reicheren den ärmeren, so dass alle asiatischen Länder am Erfolg teilhaben können", sagte Hu. Bei den internationalen Beziehungen sollen asiatische Länder unter Ausklammerung der Meinungsverschiedenheiten nach Gemeinsamkeiten suchen, die Konflikte durch Dialoge lösen und für eine sichere und friedliche Umwelt in dieser Region sorgen, schlug Hu den teilnehmenden Ländern beim Forum vor.

Des weiteren erklärte der chinesische Staatspräsident, dass China sich in den kommenden fünf Jahren bemühe, die inländische Nachfrage anzukurbeln, insbesondere Konsum. Mit mehr offenen Bereichen soll jede Seite in China Gewinn machen. Import soll zudem beim Ausgleich und bei der Umstrukturierung von Chinas Wirtschaft eine wichtige Rolle spielen. Dadurch haben alle Länder auf der Welt, darunter auch die asiatischen Länder, mehr Chancen, ihre Güter nach China zu exportieren, meinte Hu.

China werde nach Angaben des Staatspräsidenten seine Unternehmen ermutigen, im Ausland zu investieren. Die Projekte, welche die Infrastruktur und den Lebensstandard der Bevölkerung im Zielland verbessern können, sollen im Mittelpunkt stehen. Insbesondere seien die Investitionen in den asiatischen Ländern und Schwellenländern zu erhöhen. Darüber hinaus werde das Reich der Mitte die Wirtschaftshilfe für Entwicklungsländer in Asien verstärken, fuhr Hu fort.

China werde sich unter anderem für die Wahrung des Friedens in Asien einsetzen. Die Auseinandersetzungen über Hoheitsgebiete mit anderen Ländern will China durch Dialoge beilegen. Auch bei der Lösung der regionalen Konflikte will China eine konstruktive Rolle spielen. "China bleibt nach wie vor ein guter Nachbar, ein guter Freund und gleichfalls ein guter Partner der asiatischen Länder", so der chinesische Staatschef am Ende seiner Rede.