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14. 04. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Um 10,8 Prozent  sinkt Chinas Handelsbilanzüberschuss

Der chinesische Handelsbilanzüberschuss ist im ersten Quartal des Jahres im Vergleich zum ersten Vorjahresquartal um 10,8 Prozent zurückgegangen, geht aus Angaben des chinesischen Hauptzollamtes hervor. Grund für die Verringerung des Überschusses ist ein verlangsamtes Exportwachstum.

Der Handelsbilanzüberschuss sei in den ersten drei Monaten des Jahres auf 41,42 Milliarden US-Dollar gefallen, teilte das Amt weiter mit.

Der Rückgang sei auf eine nachlassende Auslandsnachfrage infolge der amerikanischen Kreditkrise sowie die schwierigen Wetterverhältnisse in Südchina im Januar und Februar zurückzuführen, erklärt Zhang Yansheng, Leiter des internationalen Instituts für Wirtschaftsforschung bei der nationalen Kommission für Entwicklung und Reform.

Im Februar sei der Überschuss auf 8,56 Milliarden US-Dollar deutlich gefallen, bevor er sich im März wieder auf 13,4 Milliarden US-Dollar erholt habe.

Auch der Wertzuwachs des Yuan sei ein signifikanter Faktor bei der Verminderung des Überschusses gewesen, sagt Zhang Junsheng, Experte für Außenhandel der University of International Business and Economics.

Am vergangenen Donnerstag hat der Yuan einen Kurs von 6,992 gegenüber dem Dollar erreicht und damit erstmals die 7 Yuan Marke unterschritten, seit die chinesische Regierung den Yuan im Jahr 2005 vom US-Dollar abgekoppelt hatte.

"Die Aufwertung verlief zu schnell und war ein schwerer Schlag für die kleinen und mittleren chinesischen Exporteure", meint Zhang Yansheng.

Im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres sind die chinesischen Exporte im ersten Quartal 2008 nur noch um 21,4 Prozent auf 305,9 Milliarden US-Dollar angestiegen, 6,4 Prozent weniger als im Vorjahr.

Durch die verlangsamten Exporte ist das chinesische Handelsbilanzdefizit gegenüber den USA im Februar um 9,6 Prozent auf 18,4 Milliarden US-Dollar zurückgegangen, damit stieg das gesamte Defizit auf 62,3 Milliarden US-Dollar, geht aus Angaben des amerikanischen Handelsamtes vom vergangenen Donnerstag hervor.

Wichtige Handelspartner Chinas, darunter auch die USA, hatten auf eine Aufwertung des Yuan gedrängt, da die chinesischen Exporte durch einen unterbewerten Yuan künstlich billig gehalten worden seien und ihnen dadurch große Defizite eingetragen hätten.

Zhang Junsheng sagt voraus, dass der Handelsbilanzüberschuss in der zweiten Jahreshälfte weiter fallen wird, allerdings weniger stark, da der Druck für eine Aufwertung des Yuan nachlasse.

"Der Rückgang des Überschusses war keine Überraschung", sagt Zhang Yansheng und fügt hinzu, die handelspolitischen Maßnahmen, die die chinesische Regierung im vergangenen Jahr eingeführt habe, hätten begonnen, Auswirkungen zu zeigen. Die chinesische Regierung hatte 2007 den Export bestimmter Artikel durch eine Reduzierung der Exportvergünstigungen oder die Einführung von Exportsteuern eingeschränkt.

Die im Rahmen des Inflationsdrucks steigenden Kosten der Exporteure haben ebenfalls zu einem geringeren Exportwachstum geführt, sagt Zhang Yansheng weiter.

Der chinesische Verbraucherpreisindex hat im Februar mit 8,7 Prozent den höchsten Anstieg seit nahezu 12 Jahren erlebt.

In derselben Zeit sind die Importe aufgrund starker Inlandsnachfrage in die Höhe geschossen. Im ersten Quartal stiegen die Importe um 28,6 Prozent auf 264,5 Milliarden US-Dollar, 10,4 Prozent mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres.

Das gesamte Handelsvolumen betrug 570,4 Milliarden US-Dollar, eine Zunahme um 24,6 Prozent.

Quelle: Xinhua

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