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23. 10. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Bei 4,6 Prozent  liegt der Verbraucherpreisindex

Chinas Verbraucherpreisindex hat sich in den letzten Monaten stabilisiert. Dies sei laut führenden Ökonomen sowohl auf makroökonomische Maßnahmen der Regierung als auch die internationale Wirtschaftslage zurückzuführen. Nun sei der richtige Zeitpunkt zur Umwandlung der Wirtschaftsstruktur.

Chinas Verbraucherpreisindex, der wichtigste Maßstab für Inflation, ist im September im Jahresvergleich um 4,6 Prozent gestiegen, gab das Staatliche Statistikbüro am Montag bekannt. Die Zahl entspricht im Großen und Ganzen den Prognosen.

Im Juni lag diese Zahl bei 7,1 Prozent, im Juli bei 6,3 Prozent und im August bei 4,9 Prozent. Im Februar hatte der Verbraucherpreisindex mit 8,7 Prozent den Höchststand in den letzten zwölf Jahren erreicht. In den ersten neun Monaten dieses Jahres stieg der Indikator für Inflation im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um 7,0 Prozent, 6,7 Prozent in den städtischen und 7,7 Prozent in den ländlichen Gebieten. Die Wachstumsrate lag um 0,9 Prozentpunkte unter der der ersten Jahreshälfte. Die Lebensmittelpreise, die mehr als ein Drittel des Verbraucherpreisindexes ausmachen, stiegen von Januar bis September um 17,3 Prozent.

Zhuang Jian, Ökonom bei der Asian Development Bank, sagte: "Die Zahl bedeutet, dass die Regierungsmaßnahmen zur Begrenzung der Inflation Wirkung zeigen und der Inflationsdruck in China stark nachgelassen hat."

Ein Beamter im Handelsministerium, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Xinhua, dass das nachlassende Wachstum des Verbraucherpreisindexes den Erwartungen der Regierung entspreche und es vermutlich auch in Zukunft diesen Trend beibehalten werde.

Ungeachtet der geringeren Zunahme des Verbraucherpreisindexes stieg der Erzeugerpreisindex (EPI), der den Wert von fabrikfertigen Produkten darstellt, in den ersten neun Monaten um 8,3 Prozent, heißt es vom Statistikbüro. Die Wachstumsrate lag um 5,6 Prozentpunkte über der des gleichen Zeitraums des Vorjahres. Alleine im September stieg der EPI im Vergleich zum Vorjahr um 9,1 Prozent. Die Wachstumsrate lag damit 1 Prozentpunkt unter dem Rekordhoch von 10,1 Prozent im August.

Unterdessen stiegen die Einkaufspreise für Rohmaterial, Treibstoff und Energie in den ersten neun Monaten um 12,4 Prozent. Die Wachstumsrate war damit um 8,6 Prozentpunkte höher als im Jahr davor. "Steigende Treibstoff- und Rohstoffpreise am Weltmarkt haben in einer Kettenreaktion auch die inländischen Preise in die Höhe getrieben. Der Ölpreis stieg beispielsweise im Vergleich zum Jahrsbeginn um fast 50 Prozent", erklärte Zhuang. "Dennoch wird sich, nachdem die Treibstoffpreise fallen, das EPI-Wachstum in den kommenden Monaten voraussichtlich verlangsamen. Der Druck auf den Verbraucherpreisindex wird sich nicht sofort verstärken", fügte er hinzu.

Yao Jingyuan, Chefökonom des Staatlichen Statistikbüros, sagte, dass der kontinuierliche Preisrückgang in den letzten fünf Monaten der Regierung mehr Einfluss bei der Implementierung von ökonomischen Kontrollmaßnahmen beschert, die Inlandsnachfrage gesteigert und die Preiskontrolle bei Ressourcen gelockert habe.

"Nachdem der Inflationsdruck stark nachgelassen hat, sollte China vorsichtig sein, das Wirtschaftswachstum nicht abzuschwächen", sagte Li Xiaochao, Sprecher des Staatlichen Statistikbüros.

Zuo Xiaolei, Chefökonomin bei China Galaxy Securities, sagte, dass China in Betracht ziehen sollte, die straffe Wirtschaftspolitik vorsichtig zu lockern, und seine Bemühungen darauf konzentrieren sollte, die schnelle wirtschaftliche Entwicklung beizubehalten.

In den letzten Monaten deutete der Großteil der chinesischen Wirtschaftsdaten auf eine Abkühlung der Wirtschaft hin, die sowohl durch die getroffenen Maßnahmen als auch die Verlangsamung der Weltwirtschaft ausgelöst wurde. Vor allem Chinas Außenhandel ist von der nachlassenden internationalen Nachfrage betroffen. Zuvor veröffentlichte Zahlen des chinesischen Zolls zeigen, dass die Exporte Chinas in den ersten drei Quartalen 1,07 Billionen US-Dollar betrugen, ein Plus von 22,3 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres, aber die Wachstumsrate lag im Jahresvergleich um 4,8 Prozent niedriger.

"China muss die Struktur seines Wirtschaftswachstums verbessern, denn die Exporte werden in der nächsten Zukunft kaum stark steigen. Es ist der richtige Zeitpunkt für die Regierung, die Inlandsnachfrage anzukurbeln und den Konsum anzuregen", sagte Zuo. "In Anbetracht dessen, dass arme Leute eher Geld ausgeben, wenn ihr Einkommen steigt, sollte die Politik die Einkommen heben und die Lebensverhältnisse dieser Menschen verbessern", erklärte sie.

Der Wirtschaftswissenschaftler Zhao Jinpin regte an, dass China die Preise für landwirtschaftliche Produkte und die Einkommen der Bauern anheben und gleichzeitig das Sozialsystem, also Bildung, medizinische Versorgung und Altersvorsorge, verbessern sollte.

Quelle: Xinhua

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