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german.china.org.cn Datum: 01. 07. 2008 |
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"In einem großen Land mit einer Bevölkerung von 1,3 Milliarden hat sich das starre Planwirtschaftssystem aufgelöst. Einfache Menschen haben China in einen großen Experimentplatz verwandelt", schrieb Wu Xiaobo, ein bekannter ökonomischer Schriftsteller in seinem Buch Turbulente 30 Jahre. Es beschreibt den Entwicklungsprozess chinesischer Unternehmen seit 1978. Als Beispiel nennt er einige erfolgreiche Firmen in China wie Lenovo, Huawei, Vanke und Wanxiang.
Im Jahre 1978 kam es in China zu zwei eindrucksvollen Ereignissen: 18 arme Bauern in der Provinz Anhui, drückten ihre Fingerabdrucke auf ein geheimes Abkommen zur Verteilung des gemeinsamen Ackerlandes des Dorfs. Damit gingen sie das Risiko ein, im Gefängnis zu landen. Zweitens nahmen sechs Millionen Menschen an der nach der Kulturrevolution wiederaufgestellten Aufnahmeprüfung für Universitäten teil.
20 Jahre später schrieb Wu Xiaobo, ein bekannter ökonomischer Schriftsteller: "Das Streben nach Wirtschaftswachstum war im Jahre 1978 eine gefährliche Sache."
2004 kam dem in den USA lebenden Wu die Idee, ein Buch über die Geschichte chinesischer Unternehmen in den letzten 30 Jahren zu verfassen. Er hatte festgestellt, dass die Geschichten über chinesische Unternehmen häufig auf emotionalen privaten Beobachtungen beruhten. Dies ist nicht günstig für die internationale Kommunikation und das gegenseitige Verständnis.
Wu, ein ehemaliger Korrespondent der Nachrichtenagentur Xinhua, wollte vom Anfang an "nicht mit bloßen Zahlen oder Modellen Aufregungen, Freuden, und Schmerzen der Menschen im Schaffen der Geschichte vernachlässigen", sondern wollte die Schicksale chinesischer Unternehmer im Zuge der Reform darstellen. Die Unternehmer vertreten drei Kräfte: Staatsunternehmen, Privatunternehmen und Unternehmen mit Auslandskapital. Die Verteilung ihrer Interessen durch heftige Wettbewerbe sowie die damit entstandene Wirtschaftsstruktur spiegeln sich in allen Phänomen der chinesischen Wirtschaftsentwicklung wider.
Ein neuer Anfang
Eines Tages im November 1978 ging Liu Chuanzhi (34), ein Techniker des Computerinstituts der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, pünktlich zur Arbeit. Vor Arbeitsbeginn holte er sich gewöhnlich eine Ausgabe der People's Daily, die er dann normalerweise während des ganzen Vormittags las. Als er einen Artikel über Rindzucht entdeckte, war er plötzlich sehr aufgeregt. Seit der Kulturrevolution standen in allen Zeitungen nur Artikel über Revolution und Klassenkampf. "Das Klima scheint sich zu ändern", stellte Liu eine subtile Änderung der Zeit fest. Später gründete er das Unternehmen Lenovo und wurde zu einem erfolgreichen Geschäftsführer. Heute hat Lenovo das PC-Geschäft von IBM gekauft und damit eine neue Runde der internationalen Expansion begonnen.
Liu ist selbstverständlich nicht die wichtigste Figur dieser Zeit. Der Mann, der sein Schicksal wirklich änderte, war Deng Xiaoping, der die Ausdauer hatte und entschlossen handelte. Er führte 1978 den Vorsitz bei der nationalen Wissenschaftskonferenz und behauptete dort: "Wissenschaft und Technik sind Produktivkräfte", und "Intellektuelle sind ein Teil der Arbeiterklasse". Später wurde er als "Generalkonstrukteur der Reform und Öffnung Chinas" bezeichnet.
An der Konferenz nahm auch Ren Zhengfei teil, ein Abgeordneter aus der Chinesischen Volksbefreiungsarmee. Er wurde damals von dem Problemen geplagt, ob er in die KP Chinas eintreten und das ungerechte Urteil über seinen Vater berichtigt werden könnte. 10 Jahre später gründete der aus der Armee entlassene Ren mit einigen Freunden in Shenzhen die Firma Huawei mit einem eingetragenen Kapital von 21.000 Yuan. Heute hat sich Huawei zum landesweit größten Lieferanten für Telekommunikationsanlagen entwickelt.
Wang Shi (27), der gern David Copperfield liest, schlief noch auf einer Baustelle in Shenzhen. Später hat er in der Stadt durch den Mais- und Devisenhandel das erste Kapital verdient. Sein Unternehmen Vanke ist nun die erfolgreichste Immobilienfirma in China.
Alle diese hervorragenden Unternehmer waren 1978 noch unbekannt. Anders als sie gehörte Wu Renbao im Dorf Huaxi bereits zum landesweit bekannten bäuerlichen Kadern. Dieser Mann mit dem politischen Erfolg betrieb noch heimlich im Dorf eine Metallwerkstatt.
"Die Reformen begannen oft mit einer Übertretung von Vorschriften", sagte ein Beamter aus der Küstenstadt Wenzhou. Wu Xiaobo meinte: "Man kann ihn widerlegen, ihn unterdrücken und verachten, aber man kann ihm nicht den Mund verbieten, da er diese Worte fast im Namen der Geschichte sagte."
Quelle: german.china.org.cn
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