Turbulente 30 Jahre (1978-2008): Die Geschichte chinesischer Unternehmen

"Wenn ich mein Buch über die Geschichte chinesischer Unternehmen vollende, wird China in eine besondere Zeit eintreten. Die Austragung der Olympischen Spiele, die Aufwertung des Renminbi und der Boom auf dem Aktien- und Immobilienmarkt lassen viele Menschen in eine große Aufregung geraten." Wu zeigt zwei bedeutungsvolle Bilder. Das eine ist ein Titelbild der Zeitschrift "The Economist" im Mai 2007, in dem eine Szene des Films "King Kong" benutzt wurde. Im Bild ist King Kong, der auf das Empire State Building geklettert ist, durch einem Großen Panda ersetzt. Das andere ist ein Titelbild der amerikanischen Zeitschrift "News Week" Mitte der 1980er, das die Freiheitsstatue im japanischen Kimono zeigt.

Wu zufolge gebe es zwei Faktoren, die die Entwicklung chinesischer Unternehmen behindern. Erstens hatten sie anfangs keine klaren Besitzverhältnisse. Dies kostete den Unternehmern viel Mühe und hat dazu geführt , dass sich wichtige Entscheidungen umgangen haben. Eine Beeinträchtigung chinesischer Großunternehmen durch Besitzverhältnisse ist weltweit selten zu sehen. Es ist kaum vorstellbar, dass sich ein Unternehmen ohne klare Besitzverhältnisse auf großangelegte Handelsaktionen konzentrieren kann. Zweitens erhielten sie während ihrer Expansion keine ausreichende Finanzierung, deshalb können sie nicht zum geeigneten Zeitpunkt einen großen Sprung machen. Einige Privatunternehmen, zum Beispiel Delong und Huachen, die versuchten Beschränkungen für Privatunternehmen durchzubrechen, sind aus verschiedenen Gründen gescheitert. "In diesem Sinne sind das abnormale Eigentumssystem und das rückständige System die Ursachen, warum sich chinesische Unternehmen nicht zu multinationalen Konzernen entfalten können", sagte Wu.

Seit 30 Jahren hat sich Chinas Reform nicht nach Prognosen der Menschen entwickelt und ist voller Überraschungen. Schließlich lässt sich erkennen, dass diese Reform am Anfang keinem genauen Plan gefolgt hat. Vielmehr haben die Wirtschaftsentwickler ihre Form durch Ausprobieren gefunden. Hat sich ein Weg als ungünstig erwiesen, versuchten sie einfach einen anderen. Wie Guy de Jonquieres, der Korrespondent der "Financial Times", beobachten konnte, hat "die 30jährige Reform in China keinen Extraplan. Das Streben nach dem Wirtschaftswachstum ist mit seinen vielen Versuchen im Wesentlichen pragmatisch."

Beim Ausprobieren hat China einen hohen Preis bezahlt. Gleichzeitig bestimmt dies bis zu einem gewissen Grad auch den Entwicklungsprozess chinesischer Unternehmen. Sie gehen einen einzigartigen Weg in Richtung Marktwirtschaft, der kein unvermeidlicher Weg ist. Die Erfolge vieler Unternehmer beruht einzig auf ihrem Glück. Über viele Reformen chinesischer Unternehmen kann man heute noch kein abschließendes Urteil ziehen. Es ist schwierig, mit allgemeinen ökonomischen Vorstellungen und Modellen die Entstehung und Entwicklung chinesischer Unternehmen zu analysieren.

"Weil jeder Geschichtsabschnitt seine einzigartige Eigenschaft aufweist, ist es unmöglich, China von 1978 bis 2008 zu imitieren. In einem großen Land mit einer Bevölkerung von 1,3 Milliarden hat sich das starre Planwirtschaftssystem aufgelöst. Eine Menge einfache Menschen hat China in ein großes Experimentierfeld verwandelt. China wird unter dem Blick der Öffentlichkeit unumkehrbar zur einer Handelsgesellschaft", schrieb Wu auf der Titelseite seines Buches - Turbulente 30 Jahre.