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german.china.org.cn Datum: 01. 07. 2008 |
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Das Buch Turbulente 30 Jahre
Eigentumsrecht
Am Anfang der Reform und Öffnung gab es in China fast keine Privatunternehmen. Die frühen chinesischen Unternehmer bekamen ihr erstes Kapital meistens von einem staatseigenen Unternehmen, Institut oder lokalen Regierungen. Manchmal wurden sie damit beauftragt, ein bankrottes Staatsunternehmen zu reformieren. Einige Jahre später haben sich die überlebenden Unternehmen dank des Wirtschaftsbooms zehntausendfach oder gar millionenfach vergrößert. Da kam die Frage auf: Wem gehören diese erstarkten Unternehmen?Wäre es nicht gerecht, wenn die Unternehmer und seine Mitarbeiter, die einen so großen Beitrag geleistet haben, Anteile bekommen?Viele Unternehmer bemühen sich danach, die Besitzverhältnisse in den von ihnen herausgebildeten Firmen zu ihren Gunsten zu klären.
Zum Beginn dachte Liu Chuanzhi nicht daran, die Beziehungen von Lenovo mit dem Computerinstitut abzubrechen. 200.000 Yuan des eingetragenen Kapitals kam aus dem Institut, daher war Lenovo ein "staatseigenes Unternehmen". Er konnte kostenlos Forschungserrungenschaften, Büros, Telefone und alle andere Ressourcen des Instituts benutzen.
Erst ab 1988 hatte Liu überhaupt ein Bewusstsein für Eigentumsrechte. Im selben Jahr lud er einen Kaufmann aus Hong Kong ein, um mit ihm gemeinsam die Firma Hong Kong Lenovo zu gründen. In den folgenden Jahren wurden viele Staatsunternehmen auf diese Weise umgestaltet: Durch die Einführung eines Investors wurde eine Tochtergesellschaft mit klaren Besitzverhältnissen gründet, um so auf einer neuen Kapitalplattform die Kapitalumwandlung der Muttergesellschaft zu fördern. Bei diesem Prozess gab es sowohl ein offenes wie auch ein heimliches Vorgehen.
Lu Guanqiu, Vorstandsvorsitzender des Lieferanten für Autoersatzteile, der Wanxiang-Gruppe, berücksichtigte die Beziehungen zwischen ihm, dem Betrieb und der Regierung. Lu erkannte, dass das damals in China populäre Vertragssystem den Wunsch der Unternehmer nach den Besitzverhältnissen der Unternehmen nicht erfüllen konnte. Es war möglich, dass er eines Tages von der Gemeinderegierung entlassen würde. Er war nicht daran interessiert, den Betrieb selbst zu übernehmen, sondern er verteilte die Hälfte der Firma an die Gemeinderegierung, während die andere Hälfte von "allen Menschen des Betriebs" behalten wurde. Auf diese Weise erwarb er sich das Beherrschungsrecht für den Betrieb.
Nachdem Wang Shi das Unternehmen Vanke 1984 gegründet hatte, hatte es viele Reibereien mit seiner Muttergesellschaft. Als die Stadt Shenzhen Unternehmen für Probe des Aktiensystems auswählte, war sich Wang Shi bewusst, dass die Reform zur Aktiengesellschaft für Vanke eine Gelegenheit sei, selbständig und unabhängig zu wirtschaften. Vanke war glücklich. Ein Jahr später wurde die Shenzhener Börse eröffnet. Vanke wurde eines der ersten börsennotierten Unternehmen Chinas.
2003 wollte Feng Gensheng, Geschäftsführer der Hangzhou Qing Chun Bao Co., Ltd., ein Treffen der 1988 als "die besten chinesischen Unternehmer" ausgezeichneten 20 Leute organisieren. Nur zehn Leute sind gekommen und drei von ihnen waren noch immer auf ihren Posten. Von diesen hatte Feng Gensheng das beste Schicksal. 1993 hatte Feng den größten Anteil des Staatsunternehmens Qing Chun Bao an die CHIATAI Group aus Thailand verkauft. Man sagt, dass die CHIATAI Feng versprach, dass er so lange seine Stelle behalten könne wie er wolle.
Diese Beispiele zeigen, dass die Unternehmer unterschiedliche Wege verfolgt haben. Dennoch gab es für die nur eine einzige Logik, wenn sich ihre Unternehmen erfolgreich entwickelten: Sie mussten ihr künftiges Besitzverhältnis zum Unternehmen wählen.
Wang Wenjing war einer der wenigen Menschen, die nicht von den zunächst unklaren Besitzverhältnissen beeinträchtigt wurden. 2001 war seine Firma UFIDA an der Börse notiert. Sein Privateigentum betrug mal fünf Milliarden Yuan. Bei der Registrierung seines Unternehmens 1988 meldete er sich als "Privatunternehmer" an, obwohl viele Menschen damals gern "kollektive" Unternehmen einrichteten, um Bevorzugungen zu genießen.
1997 gründete Ding Lei (26) in Guangzhou die Firma Yeah.net mit drei Angestellten und einem eingetragenen Kapital von 200.000 Yuan. Im selben Jahr nahmen Wang Zhidong und Zhang Chaoyang ausländische Investitionen auf und gründeten jeweils Sina.com und Sohu.com. Alle diese Netzfirmen haben an ihrem Geburtstag die Besitzverhältnisse klar definiert und erfreuen sich eines internationalen Hintergrund.
Reform voller Überraschungen
Eine häufig gestellte Frage: Welche Rolle spielt der Staat in der Entwicklung dieser Unternehmen? Haier und Lenovo sind 20 Jahre alt. Dell und CISCO, die mit ihnen gleichzeitig ins Leben gerufen wurden, haben sich zur multinationalen Gesellschaft entwickelt. Warum ist kein Unternehmen in Chinas historischen Reformen zu einer großartigen Gesellschaft geworden?
Quelle: german.china.org.cn
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