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10. 07. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Kaufrausch: In China steigt der Konsum schneller als das Einkommen

Verfügbares Einkommen?

Statistiken belegen, dass die Konsumrate viel schneller wächst als das Durchschnittseinkommen der Chinesen. Im ersten Quartal 2007 stieg das Einzelhandelsvolumen in China um 14,9 Prozent. Aber im letzten Jahr stieg das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen der Stadtbewohner inflationsbereinigt nur um 10,4 Prozent, und das Pro-Kopf-Nettoeinkommen der Landbewohner lediglich um 7,4 Prozent.

Die hohe Wachstumsrate im Konsumbereich treibt den Gesamtwert des Konsums in die Höhe. Dem Staatlichen Statistikamt zufolge betrug im Jahr 1990 das gesamte Einzelhandelsvolumen 1,14 Billionen Yuan. Im Jahr 2006 erreichte es 7,64 Billionen Yuan, einen Wert, der 6,7-fach über dem des Jahres 1990 lag.

Die Konsumrate hat sich stetig verbessert. Im Jahr 1978 beliefen sich die Pro-Kopf-Ausgaben der chinesischen Bevölkerung nur auf 184 Yuan. 2005 waren es bereits 5434 Yuan.

"Die Chinesen geben ihr Geld heute nicht mehr zur Deckung ihrer Grundversorgung aus, sondern für den Genuss eines höheren Lebensstandards", sagt Zhong Wei vom Institut für Finanzwesen der Pädagogischen Universität Beijing.

Zhong zufolge ist der Erwerb von Gütern und Dienstleistungen, die Ausdruck eines gehobenen Lebensstandards sind, wie zum Beispiel Immobilien, Autos, Hightech-Produkten, Kultur und Unterhaltung, von zentraler Bedeutung für den Konsum geworden.

Ein am 8. April von der Gesamtchinesischen Handelskammer veröffentlichter Bericht bestätigt Zhongs Äußerungen. Es heißt darin, dass die Absatzvolumina bei Gold- und Silberwaren sowie Juwelen um 28,5 Prozent, bei Baumaterial und Materialien zur Innenausstattung um 24 Prozent, bei Möbeln um 21,3 Prozent und bei Telekommunikationsartikeln um 22 Prozent gestiegen sind. Zur gleichen Zeit stieg das Absatzvolumen bei Haushaltsgeräten und Unterhaltungselektronik um 19,2 Prozent, bei Kosmetika um 18,6 Prozent und bei Autos um 26,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Im Bericht heißt es, dass sich diese Tendenz fortsetzen werde: "Das Wachstum des gesamten Einzelhandelsvolumens wird aller Voraussicht nach im Jahr 2007 höher liegen als im Jahr 2006. Das gesamte Einzelhandelsvolumen wird um ca. 14,5 Prozent auf 8,7 Billionen Yuan ansteigen".



Verbraucher besichtigen Autos auf einer Automesse in Harbin, Provinz Heilongjiang.

Einkommensstarke Stadtbewohner sind der Motor des Konsums

Dr. Yuan Yue, Vorstandsvorsitzender der Horizont-Untersuchungsgruppe, hat die chinesische Konsumgewohnheiten erforscht. Er stellt fest, dass Waren, die früher als langlebige Konsumgüter betrachtet wurden, heute kurzfristig durch Neuanschaffungen ersetzt werden. Unter den Stadtbewohnern mit mittlerem und hohem Einkommen wechseln 16,5 Prozent innerhalb eines Jahres ihr Handy; 26,1 Prozent erwerben innerhalb von zwei Jahren einen neuen MP3-Player.

"Die Altersgruppe von 30 bis 50 Jahren stellt die Mehrheit der städtischen Bevölkerung, die über ein hohes Einkommen verfügt, und sie spielt daher auch eine wichtige Rolle beim Konsum", sagt Yuan.

Die Gruppe der 30- bis 40-Jährigen stellt 37 Prozent der einkommensstarken Stadtbevölkerung und damit deren größten Teil. Dieser Personenkreis umfasst nahezu 100 Millionen sogenannter "Einzelkinder", die ohne Geschwister in der chinesischen Gesellschaft der 80er Jahre aufgewachsen sind. In der Regel sind sie gut ausgebildet und verfügen über eine fünf- bis sechsjährige Beruferfahrung. Dank ihres ungetrübten Vertrauens in die Zukunft sind sie zur tragenden Säule des Konsums in den Stadtgebieten geworden.

Eine weitere Gruppe mit starker Kaufkraft sind die 40- bis 50-Jährigen. Sie stellen 31,3 Prozent der einkommensstarken Stadtbevölkerung. Mit langjähriger Berufserfahrung haben sie Karriere gemacht, ihr Einkommen ist daher ein Spiegel ihres hohen Status in gesicherter beruflicher Position.

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Quelle: Beijing Rundschau

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