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19. 10. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Globale Finanzkrise macht sich auch auf Kantonmesse bemerkbar

Die globale Finanzkrise scheint die Erwartungen der chinesischen Exporteure gemindert zu haben. Dieser Eindruck entstand bei der Eröffnung der allgemein unter dem Namen Kantonmesse bekannten führenden chinesischen Handelsmesse (Sie heißt auch chinesische Im- und Exportmesse). Die Messe eröffnete vor kurzem in Guangzhou. "Die Turbulenzen am Finanzmarkt haben einen relativ großen Einfluss auf die chinesischen Exporte. Wir müssen sehr wachsam sein", erklärte der stellvertretende Handelsminister Gao Hucheng.

Die zweimal jährlich stattfindenden Messe gilt als Barometer für die chinesischen Im- und Exporte. Die Herbstausgabe der Messe wird noch bis zum 6. November in Guangzhou stattfinden. Die Veranstaltung der 104. chinesischen Im- und Exportmesse werde 15 Tage anstelle der bisher üblichen 12 Tage dauern, erklärte der Sprecher der Messe, Mu Xinhai. Aber dies sei nicht die einzige Veränderung in diesem Jahr. Die Messe werde nun im Pazhou-Komplex abgehalten, der größer sei als der Liuhua-Komplex, in dem die Messe seit 1974 veranstaltet worden sei, sagte Mu weiter.

Die Herbstmesse umfasse 53.000 Stände, 10.000 mehr als bei den vorangegangenen Messe, sagte Wen Zhongliang, der Direktor des Geschäftsbüros der Messe. Trotz der ermutigenden Veränderungen, stehen Analysten und Geschäftsleute den Exportaussichten des Landes aufgrund der globalen Finanzkrise, der Fluktuation der Rohstoffpreise, der Aufwertung des Yuan sowie einem Rückgang des Konsums verhalten gegenüber.

Die Haier Gruppe, einer der führenden chinesischen Hersteller von Hausrat, gab für die ersten drei Quartale des Jahres einen Anstieg seines Absatzvolumens im Ausland von 10 Prozent bekannt, ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu dem 30-prozentigen Anstieg im selben Zeitraum des Vorjahres, erklärte Zhang Bin, leitender Manager des in Qingdao ansässigen Unternehmens. "Die Anzahl der Käufer aus den USA und aus Europa ist diesmal stark zurückgegangen. Die amerikanischen Einkäufer wollen noch nicht mal in ihrem eigenen Land an solchen Messen teilnehmen", sagte Zhang weiter. "Die kurzfristigen Auswirkungen der Krise sind offensichtlich." Zhang glaubt, dass die negativen Auswirkungen der Finanzkrise mindestens ein Jahr lang zu spüren sein werden.

Der aus Dubai angereiste Messebesucher Naghi Yasil erklärte, er habe auf allen der rund 10 Kantonmessen, die er besucht habe, langfristige Exportverträge im Wert von mehreren Millionen Dollar abgeschlossen. "Aber aufgrund von Unsicherheiten über die Situation des Verbrauchermarktes Anfang des nächsten Jahres sowie der Preise für Rohstoffe, werde ich diesmal hauptsächlich kurzfristige Verträge unterzeichnen."

In den ersten drei Quartalen des Jahres sind die chinesischen Exporte um 22,3 Prozent auf 1,07 Billionen US-Dollar gestiegen. Die Importe verzeichneten einen Anstieg von 29 Prozent auf 893,1 Milliarden US-Dollar, geht aus Angaben des Handelsministeriums hervor. Das Exportwachstum hat im ersten Halbjahr eine Beschleunigung von 0,4 Prozent erlebt und liegt damit um 4,8 Prozent unter der Beschleunigung im selben Zeitraum des Vorjahres. "Die Exportzahlen wirken zurzeit nicht sonderlich beunruhigend", meint Zhang Yansheng, Direktor des Internationalen Wirtschaftsforschungsinstituts bei der nationalen Kommission für Entwicklung und Reform."Aber die Exporteure des Landes befinden sich dennoch in einer schwierigen Situation. Die Finanzkrise wird unvermeidlich Unternehmen in der ganzen Welt schädigen, auch in China", sagte Zhang weiter.

Mitarbeiter des Handelsministeriums versuchen trotz der düster wirkenden Situation, die Zuversicht der Exporteure zu fördern. "Das Fundament der chinesischen Wirtschaft ist immer noch stark, das gilt auch für die Exporte", erklärte Yao Shenhong, ein Sprecher des Handelsministeriums.

Quelle: Xinhua

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