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20. 10. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Finanzkrise führt zu Kündigungen bei Spielzeughersteller

Die internationale Finanz- und Kreditkrise hat die Schließung von zwei Spielzeugfabriken der Hejun Gruppe zur Folge. 6500 Arbeiter wurden entlassen.

Die entlassenen Arbeiter

Die Hejun Gruppe, der weltweit größte Originalhersteller von Spielzeug, hat zwei Fabriken geschlossen und 6500 Arbeiter entlassen, berichtete China Economic Net am Donnerstag.

Hejun, der Hersteller von drei der fünf weltweit führenden Spielzeugmarken, ist eines der größten chinesischen Unternehmen, das von der US-Finanzkrise betroffen ist.

Die zwei geschlossenen Fabriken liegen im Kreis Zhangmutou in der südchinesischen Provinz Guangdong. Das Personal erfuhr über eine Mitteilung auf einem Schwarzen Brett im Internet über die Schließung: "An das Personal der Hejun-Fabrik: Die Hejun-Fabriken werden aufgrund betriebswirtschaftlicher Schwierigkeiten geschlossen. Die Kreisverwaltung von Zhangmutou hat eine Sonderarbeitsgruppe eingerichtet, um die Frage der offenen Löhne lösen zu helfen."

   

 Die ehemalige Hejun Gruppe

 

Am 14. Oktober hatten die Arbeiter der Hejun-Fabriken gestreikt, um die seit drei Monaten ausständigen Löhne einzufordern. Noch am gleichen Tag erhielten sie die Gehaltsschecks für August, aber die für September und Oktober sind noch nicht ausgezahlt.

Die Kreisverwaltung von Zhangmutou bestätigte die Schließung der Fabriken gegenüber National Business Daily.

Ein Experte der Spielzeugbranche meinte dennoch, dass die Hejun Gruppe in Bezug auf moderne Technologie und Größe Vorzüge besitze, ihr Versäumnis, sich an die veränderte Situation anzupassen, kombiniert mit der Verschlechterung der Weltwirtschaft und der internationalen Finanzkrise habe die Schwierigkeiten verursacht.

Ein anderer Experte erklärte: "Die meisten Produkte, die in den Fabriken in Zhangmutou hergestellt wurden, wurden in die USA exportiert. Ihre Schließung ist das Ergebnis der Finanz- und Kreditkrise. Es ist einer der größten Schläge für chinesische Unternehmen, die auf die Finanzkrise zurückzuführen sind."

Chao Gang, Direktor des Lehrgangs für Internationale Betriebswirtschaft an der Shanghaier Universität für Finanzen und Wirtschaft, sagte, dass die Originalhersteller durch die Finanzkrise am härtesten getroffen worden seien. Das Wachstum der chinesischen Spielzeugexporte ist nahezu eingeschlafen. Die Exporte in den ersten acht Monaten dieses Jahrs betrugen 5,1 Milliarden US-Dollar, nur 1 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Und die Situation in Zhangmutou sei sogar noch schlimmer, denn jene Exporte betrugen im ersten Halbjahr 550 Millionen Yuan, ein Minus von 1,5 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr.

70 Prozent der Spielzeuge weltweit werden in China produziert und davon stammen wiederum 70 Prozent aus Guangdong, wovon 60 Prozent in den von der Schließung betroffenen Fabriken hergestellt werden.

Ein vor kurzem veröffentlichter Branchenbericht zeigt, dass die Spielzeugindustrie unter den steigenden Rohstoffpreisen und Lohnkosten, der Aufwertung des Yuan und die zunehmenden Schwierigkeiten bei der Kapitalbeschaffung leidet. Skandale um die Sicherheit der Spielzeuge haben die Kosten für Sicherheitstests steigen lassen. All diese Faktoren tragen zum Niedergang vieler chinesischer Spielzeugunternehmen bei.

Die Hejun Gruppe habe seit geraumer Zeit finanzielle Schwierigkeiten, erklärte Professor Chao.

Quelle: german.china.org.cn

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