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22. 10. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Hälfte der Spielzeugfirmen in Dongguan 'in zwei Jahren untergegangen'

Steigende Materialkosten und die Finanzkrise machen die Zeiten für Spielzeughersteller in China schwer. Der Schließung der Spielzeugfabrik Smart Union werden Analysen zufolge zahlreiche weitere Schließungen folgen.

Die Hälfte aller Spielzeughersteller in der südchinesischen Stadt Dongguan könnten innerhalb der nächsten zwei Jahre ihren Betrieb einstellen, meinte ein Branchenexperte vorgestern im Hinblick auf die Schließung der Spielzeugfabrik Smart Union in Dongguan letzte Woche.

Während eines Interviews mit Guangzhou Daily erklärte Wang Zhiguang, Vize-Vorsitzender des Spielzeugbranchenverbandes in Dongguan, dem wichtigsten Standort für chinesische Spielzeugindustrie: "Von den 3800 Spielzeugfirmen in Dongguan werden in den nächsten Jahren wahrscheinlich nicht mehr als 2000 überleben." Seine pessimistische Voraussage basiere auf der Analyse der steigenden Kosten von Rohmaterial, höheren Geschäftskosten, der globalen Konjunkturabschwächung und der Abwertung des Dollars, so Wang. Unternehmen mit genügend finanziellen Mitteln und ihren eigenen Marken werden es einfacher haben zu überleben, wogegen andere, wie Unternehmen, die von Fabrikabnehmern abhängen, eher zur Schließung gezwungen werden, fährt er fort.

Zahlen des Verbandes zufolge sind seit 2006 die Gesamtkosten für die Produktion um 60 Prozent gestiegen, während Vertragspreise einen Anstieg von nur 10 Prozent durchschnittlich verzeichneten. Laut der örtlichen Zollbehörde exportierten Firmen in Dongguan in der ersten Jahreshälfte Spielzeug im Wert von 550 Millionen US-Dollar und damit 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Es ist gleichzeitig der erste Rückgang in drei Jahren.

Der Chef einer Spielzeugfabrik in Dongguan, der anonym bleiben möchte, erklärte gegenüber Nanfang Daily: "Ich wage nicht zu viel (über den Niedergang von Smart Union) zu sagen. Mag sein, dass eines Tages meine eigene Fabrik auch untergeht. Da würde ich von den anderen Leuten verspottet“, "Doch was ich sagen kann ist, dass wir eine sehr schwere Zeiten durchleben.", meint er. "Es hat bereits negative Einflüsse für uns Spielzeughersteller gegeben. Wir sind außerdem um einiges vorsichtiger beim Umgang mit Rohmaterial-Lieferanten und anderen Geschäftspartnern."

Xiao Yong, der Besitzer einer Firma in Dongguan, der Weihnachtsbäume und -geschenke verkauft, ist ebenso besorgt darüber, was der kommende Winter bringt. "Eines der Hauptprobleme ist, dass viele Spielzeughersteller in Dongguan zu sehr von Bestellungen aus den USA und Europa abhängen. Die finanzielle Krise dort hat unmittelbar zu einer Reduzierung der Bestellungen geführt", erklärt er. Die Zahl der Bestellungen für seine Firma zum diesjährigen Weihnachtsfest betrage nur rund die Hälfte der vom Vorjahr, meint er. "Auch nachdem die EU und die USA die Marktschwelle für in China hergestellte Produkte geändert haben, und wegen des Rückrufs von Produkten letztes Jahr sind unsere Testkosten um 25 Prozent angestiegen", so Xiao.

In einem Interview mit Nanfang Daily gestern erklärte Xiao Senlin, Vorsitzender der Hayidai Toys GmbH: "Eine stärkere Konzentration auf den inländischen Markt und die Entwicklung unserer eigenen Marken anstelle der Herstellung für Fabrikabnehmer könnte ein Weg sein, uns vor der schlimmsten globalen Finanzkrise zu schützen. "Doch im Moment gibt es große Herausforderungen, und wir müssen uns ihnen stellen", meint er.

Quelle: Shanghai Daily

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