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28. 10. 2008 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Der japanische Yen hat in den letzten Tagen massiv an Wert zugelegt. Dies schadet bereits der japanischen Wirtschaft. Deswegen hat die G7 bereits eine Dringlichkeitserklärung verabschiedet.
Der japanische Yen ist stark wie schon lange nicht mehr. Was allenfalls den japanischen Konsumenten und Touristen mit tieferen Importpreisen nützen könnte, hat die japanische Regierung in Sorge versetzt. Auf ihren Antrag hin haben deswegen die Finanzminister und Zentralbankpräsidenten der G7-Länder am Montag eine Dringlichkeitserklärung verabschiedet. Darin wird die Besorgnis über den rapiden Anstieg des Wechselkurses des japanischen Yen zum Ausdruck gebracht. Die G7-Länder befürchten, dass sich die dramatische Entwicklung des Yen-Wechselkurses negativ auf die Stabilität der Wirtschaft und den Finanzmarkt auswirken könnte. Gemäß der Dringlichkeitserklärung wird die G7 den Devisenmarkt weiterhin aufmerksam verfolgen und sich gegebenenfalls vermehrt absprechen.
Konkret stürzte der Dollar am Montag auf 92 Yen und der Euro auf 114 Yen ab. Der Dollar liegt damit in einem 13-Jahrestief, der Euro hat seit Ende Juli ein Drittel seines Wertes verloren. Laut einem Bericht der Tageszeitung Der Standard warnt Tohru Sasaki, Wechselkursstratege der Bank JP Morgan Chase in Tokio, dass Dollar und Euro knapp unter 80 Yen fallen könnten, falls sich die Weltwirtschaft deutlich verschlechtern sollte. Damit würde Japan der Sturz in eine tiefe Krise drohen. Denn eine zehnprozentige Aufwertung des Yen mindert Japans Wachstumsrate um 0,4 bis 0,5 Prozentpunkte, meint Richard Jerram, Volkswirt der australischen Bank Macquarie in Tokio.
Der hohe Yen hat bereits seine Folgen an der Börse gezeigt. Sie ist zu Beginn der Woche bereits das vierte Mal in Folge gefallen. Der Nikkei-225-Index stürzte auf den tiefsten Stand seit 1982. Vor allem Exporttitel wurden deutlich belastet. So rutschten Toyota Motor um 8,1 Prozent auf 2.940 Yen ab. Aktien von Canon büssten 10,9 Prozent ein und brachten es gestern gerade noch auf 2.375 Yen. Nach Börsenschluss gab der Hersteller von Digitalkameras einen Rückgang des operativen Gewinns im abgelaufenen Quartal von 26 Prozent bekannt.
Der Grund für den hohen Yen ist nach Angabe von Finanzkennern bei so genannten Carry Trades zu suchen. Schon seit Jahren sind die Zinsen in Japan im internationalen Vergleich tief. So beträgt der Leitzins in Japan nur gerade mal 0,5 Prozent. Deswegen leihen sich Anleger in Japan günstig Yen und legen das Geld in Ländern mit höheren Zinssätzen wieder an. Neben Australien und Neuseeland waren vor allem Osteuropa und Island beliebte Anlageziele für solche Handelsaktivitäten. Doch mit der Finanzkrise scheinen diese Deals plötzlich nicht mehr sicher und viele Anleger zogen ihr Geld nun lieber wieder nach Japan zurück. Dieser Zufluss treibt den Yen-Kurs nach oben.
Quelle: german.china.org.cn
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