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18. 11. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Wirtschaftsexperte: China kann nicht die Welt retten

 

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Der chinesische Staatspräsident Hu Jintao und sein Amtskollege George W. Bush auf dem G20-Finanzgipfel in Washington

 

Nach dem Ende des G20-Finanzgipfels in Washington hat sich der prominente chinesische Ökonom und Regierungsberater Cheng Siwei zu Wort gemeldet. Er äußerte gegenüber den Teilnehmern des zweiten "International CEO Roundtable of Chinese and Overseas Multinationals", China müsse zuerst seine eigenen Probleme lösen, bevor es anderen helfe.

Cheng erinnerte daran, dass China noch immer ein Entwicklungsland sei. Trotz hoher Erwartungen der internationalen Gemeinschaft sei China nicht stark genug, um die führende Rolle bei der Lösung der globalen Finanzkrise zu spielen.

Das Ernähren der größten Nationalbevölkerung der Welt sei die Hauptaufgabe Chinas. Daher müsse das Wachstum der Binnenwirtschaft im Fokus stehen, um mehr Jobs im Inland zu schaffen, betonte Cheng.

"China sollte und wird natürlich seinen Teil der Verantwortung für die gegenwärtige Finanzkrise schultern," bemerkte Cheng. "Priorität sollte aber das Lösen der nationalen Probleme wie die Arbeitslosigkeit und das gebremste Wirtschaftswachstum haben, anstatt hastig einzuspringen, um anderen aus der Patsche zu helfen," mahnte Cheng. Die Folgen der Finanzkrise treffen die Bevölkerungen der Entwicklungsländer am härtesten.

Krise bringt auch Gutes. Obwohl sich China in den letzten drei Jahrzehnten der Reform- und Öffnungspolitik einen festen Platz in der Weltwirtschaft erarbeitet habe, betrage der Anteil des Landes an der gesamten Weltwirtschaft bis jetzt nur sechs Prozent, gab Cheng zu bedenken. Die Krise biete aber offenbar auch Chancen. Unter dem momentanen wirtschaftlichen Druck mehrten sich die Anzeichen, dass China sich von früheren Wachstumsmustern und Industriestrukturen entferne und stattdessen in Richtung Energieeinsparung, Umweltschutz und dem Aufbau sozialer Sicherungssysteme und ländlicher Infrastrukturen bewege.

"Global betrachtet wird die Rezession die regionale wirtschaftliche Integration fördern, weil ein auf sich allein gestelltes Land durch die Finanzkrise verwundbarer ist," fügte Cheng hinzu. "Andererseits werden wir unvermeidlich eine Reform des internationalen Finanzsystems und eine strengere Regulierung der Finanzmärkte erleben, weil gerade eine Verschiebung der Machtverhältnisse beginnt," analysierte Cheng.

Quelle: german.china.org.cn

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